Friederike Hofert übersetzt aus dem Englischen und Spanischen und forscht zum Zusammenhang von Macht und Literatur. Für ihre Übersetzung des Romans "Was Hortensia nicht mehr erzählen konnte" erhielt sie 2024 das Übersetzungsstipendium der Acción Cultural Española.
"Wir halten diesen Roman für literarisch besonders gelungen – durch seinen ganz eigenen Klang, der poetisch und eindringlich ist", begründet die Jury ihre Entscheidung. "Die Sprache ist einfach, sehr direkt, emotional und ergreifend, jedoch nie klischeehaft – manchmal auch humorvoll und drastisch, was wiederum die Schilderung der brutalen Geschehnisse bricht und das Lesen erträglich macht. Wir würdigen die hervorragende Übersetzungsleistung von Friederike Hofert. Sie hat kreative und glaubwürdige Lösungen für die vielen Dialoge und Redewendungen gefunden. Besonders erwähnenswert ist ihr Nachwort, in dem sie ihr Arbeitsweise erläutert und ihren Arbeitsprozess transparent macht. Wir würdigen außerdem die Entscheidung des Verlags w_orten & meer, die früh verstorbene Autorin zu entdecken und dieses Werk in deutscher Sprache zugänglich zu machen. Der Roman ist empowernd und macht Mut, sich auch unter widrigen Bedingungen nicht anzupassen und Repressionen kreativ zu begegnen, sich für die eigenen Interessen einzusetzen und miteinander solidarisch zu sein", so die Jury.
Der Jury gehören in diesem Jahr die Literaturvermittlerin Magda Birkmann, die Buchhändlerin und Supervisorin Christiane Goebel und die Verlegerin Kristine Listau an.
Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ist mit der Statuette "Christine" verbunden, benannt nach der Schriftstellerin und Philosophin Christine de Pizan (1363–1429). Die Preisverleihung findet am 15. November 2025 in Erfurt statt. Da die Autorin bereits verstorben ist wird das Preisgeld zwischen der Übersetzerin und dem Verlag geteilt