Im Ballsaal des Grosvenor House in London wurden am 12. Mai die 35. British Book Awards – auch bekannt als "Nibbies" – vergeben. Gewürdigt werden herausragende Leistungen im britischen Buchmarkt. Die kanadische Autorin Margaret Atwood wurde für ihren besonderen Einsatz für Leseförderung und Meinungsfreiheit mit dem Freedom to Publish Award ausgezeichnet. "Ich kann mich an keine Zeit in meinem Leben erinnern, in der Worte selbst so sehr bedroht waren", sagte Atwood in einer Videobotschaft.
Sie verwies auf zunehmende politische und religiöse Polarisierung und betonte: "In einer freien Welt stehen Verlage und Buchhandlungen für die Vielen. Wenn freie Regierungen und die freie menschliche Intelligenz überleben sollen, müssen die Hüter und Übermittler von Worten in all ihrer Vielfalt mutig sein."
Zu den Branchensiegern zählte Bloomsbury, das erstmals seit über 20 Jahren als "Publisher of the Year" ausgezeichnet wurde. Das Verlagshaus konnte seine Verkaufszahlen im Bereich Erwachsenenbuch 2024 um 8 Prozent steigern, die E-Book-Umsätze stiegen um 18 Prozent. Auch international erzielte Bloomsbury ähnlich starke Zuwächse.
"Unsere Gewinner sprechen für die großen Stärken dieser Branche: Exzellenz, Widerstandskraft, Vorstellungskraft, Mut, Langlebigkeit, Einfallsreichtum. Die Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen – von künstlicher Intelligenz bis zum Autoritarismus – wachsen, aber wir sind viele, und wir werden uns nicht von diesem Ziel abbringen lassen.", so Philip Jones, Chefredakteur von The Bookseller, in seiner Eröffnungsrede.
Die British Book Awards 2025 zeichneten außerdem Autor:innen wie Percival Everett, Kate Mosse, Julia Donaldson und Illustrator Rob Biddulph aus. Auch Verlage wie Nosy Crow und Buchhandlungen wie Waterstones wurden geehrt.