Literaturpreis für Indie-Verlage

MaroVerlag und hochroth Verlag erhalten Preise der Hotlist

21. Oktober 2023
von Nils Kahlefendt

Im Literaturhaus Frankfurt wurden am Messefreitag traditionell die zehn Bücher der Hotlist 2023 und ihre Verlage vorgestellt – und zwei Preise verliehen.

Die Jurymitglieder Miriam Zeh (DLF Kultur) und Janika Gelinek (Literaturhaus Berlin) überreichen den preis der Hotlist an Sarah Käsmayr

Der mit 5000 Euro dotierte Preis der Hotlist geht an den MaroVerlag (Augsburg) für den Roman „Leere Menge“ von Verónica Gerber Bicecci, aus dem mexikanischen Spanisch übersetzt von Birgit Weilguny. „Einstimmig verleiht die Jury den Preis der Hotlist 2023 dem Augsburger MaroVerlag für den in jeder Hinsicht überraschenden, innovativen und berührenden Roman Leere Menge“, heißt es in der Begründung. „Mit dem ungewöhnlichen, viel zu sehr in Vergessenheit geratenen Thema des Romans, der flüssigen Übersetzung und der kreativen und eleganten Aufmachung, zu der auch die vielen Illustrationen beitragen, hat Leere Menge die Jury nicht nur überzeugt, sondern begeistert.“ -

„Das ist eines der ersten fünf Bücher, bei denen ich gesagt habe: Ich mach’s!“ sagte Verlegerin Sarah Käsmayr, die Maro zusammen mit ihren Vater Benno Käsmayr betreibt, der den Verlag 1970 gründete.

Axel von Ernst überreicht den Dörlemann ZuSatz an hochroth-Verleger Tristan Marquardt und Herausgeberin Franziska Winkler

Der Dörlemann ZuSatz, ein Gutschein über Satzarbeiten im Wert von 1500 Euro, gestiftet von Frauke Czwikla-Dörlemann von Dörlemann Satz (Eckernförde), geht an den hochroth Verlag (München) für die von Franziska Winkler herausgegebene Sammlung „handverlesen“ – die erste Anthologie deutscher Gebärdensprachpoesie, realisiert mit Videos via Augmented Reality und Übersetzungen in deutsche Lautsprache. Nach Meinung der Jury „ein kleines multimediales Kunstwerk“. 

Letztlich sind die Preise bei der heißen Liste nur das Tüpfel auf dem „i“ – die Hotlist will zeigen, was die unabhängigen Verlage in Gänze für den Reichtum, die Qualität und den Erfolg der Buchkultur im deutschsprachigen Raum leisten. In den Worten von Verleger Lojze Wieser: „Von all diesen zehn Büchern möchte ich elf lesen!“