Reinhard Kaiser-Mühleckers "Brennende Felder" wurde am Montagabend zum Auftakt der Buch Wien mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet. Er ist mi 20.000 Euro dotiert.
Der Roman handelt von Luisa Fischer, die unfähig zu Empfindungen und für ihre zwei Kinder eine unzuverlässige Mutter ist. "Der Kontakt zu ihrer eigenen Mutter bricht endgültig ab, als sie eine Beziehung mit ihrem Stiefvater eingeht. Als dieser bei einem Einbruch umgebracht wird, zieht es Luisa zu dessen Mörder. Von jedem neuen Mann erhofft sie sich, er möge sie aus ihrem tristen Alltag, aus ihrer Unzufriedenheit befreien. Aus einer Familie befreien, deren Mitglieder mit Sprachlosigkeit ringen, sich gegenseitig nicht trauen und dennoch nicht voneinander bzw. von der Gegend abkönnen", heißt es in der Beschreibung der Jury.
Kaiser-Mühlecker erzählt "Brennende Felder" aus der Perspektive der Schwester der Protagonisten seiner vorangegangenen Romane "Fremde Seele, dunkler Wald" und "Wilderer". "Kaiser-Mühlecker schreibt verdichtet, einfach und knapp, in ruhigem Ton. Durch unerwartete Wendungen spielt er nicht nur mit seinen Figuren, sondern auch mit den Lesenden. So konstruiert und dekonstruiert er diese abgründige, kalte und düstere Welt immer wieder aufs Neue", heißt es in der Jurybegründung.
Für die Shortlist nominiert waren außerdem: Valerie Fritsch "Zitronen" (Suhrkamp Verlag), Elias Hirschl "Content" (Zsolnay Verlag), Elke Laznia "Fischgrätentage" (Müry Salzmann Verlag) und Katharina Winkler "Siebenmeilenherz" (Matthes & Seitz). Sie erhalten ein Preisgeld von jeweils 2.500 Euro.