Der mittlerweile sechzehnte Leo-Perutz-Preis für Wiener Kriminalliteratur wurde am 23. Oktober zum Auftakt der Kriminacht im Café Landtmann an Petra Hartlieb verliehen, für ihren Kriminalroman "Freunderlwirtschaft" (DuMont). Die Laudatio hielt der Autor und Vorjahressieger Heinrich Steinfest. Nach der Preisverleihung (16 Uhr) lesen am Abend alle Nominierten in unterschiedlichen Locations der Kriminacht in Wiener Kaffeehäusern. Der mit 5.000 Euro dotierte Literaturpreis wird gemeinsam von der Stadt Wien Kultur und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) gestiftet.
Aus der Begründung der Jury: "'Freunderlwirtschaft' ist nun mehr als ein Politkrimi – das auch, keine Frage –, er ist aber vor allem ein sprachlich gelungener Text, der die Autorin als gekonnte Erzählerin auszeichnet. Man merkt ihr eben an, dass sie in verschiedenen Genres zu schreiben versteht. Das tut diesem Buch gut. Hartlieb erzählt und nimmt uns mit in eine Fiktion, die die österreichische Realität ins Überdeutliche spiegelt. Dabei bewegt sich die Geschichte auf der Oberfläche der Ereignisse, um dann in die Abgründe vorzudringen, auf denen diese Oberfläche fußt. Dazu gehört eine präzise Figurenzeichnung, auch der Nebenfiguren, glaubwürdige Dialoge, ein genaues Recherchieren der Realitäten, nicht zuletzt Humor und einprägsame Sprachbilder, wenn etwa dank eines glücklichen Irrtums aus einem 'bedenklichen Todesfall' ein 'Todesfall zum Denken' wird. [...] Was aus alldem entsteht, ist ein Sittengemälde, dem es wahrlich nicht an Spannung fehlt, ohne dass aber der Spannung die Erzählkunst geopfert wird."
Die Jury 2025 besteht aus Sylvia Fassl-Vogler (Stadt Wien Kultur), Ingrid Rehusch (ORF), Heinrich Steinfest (Leo-Perutz-Preisträger 2024) und Sascha Wittmann (Buchhandlung Bücher Wittmann).
Und wieder stellt sich die Frage, wie Du das alles machst, was Du so machst...