Selfpublishing-Buchpreis 2021

Viermal ein "Selbie" vergeben

25. Oktober 2021
von Börsenblatt

Im Rahmen der Frankfurter Buchmesse und dem Bookfest City wurde der Selfpublishing-Buchpreis am 23. Oktober in der Romanfabrik in den drei Kategorien Belletristik, Kinder- und Jugendbuch sowie Sachbuch/Ratgeber und in der Sonderkategorie Lyrik verliehen.

Der Selfpublishing-Buchpreis ist mit über 24.000 Euro dotiert und setzt sich aus einem Preisgeld und einem Marketingpaket zusammen. Insgesamt sind 1.138 Bücher eingereicht worden – vier Titel haben es geschafft, den "Selbie" der jeweiligen Kategorie mit nach Hause zu nehmen.

Die außergewöhnlichen Gewinnertitel

In der Kategorie Belletristik konnte Juri Susanne Pavlovic mit ihrem Titel "Ganz dringend ans Meer" überzeugen. Der mystische Jugendroman "Aus Asche & Nacht" von Sabrina Milazzo gewinnt in der Kategorie Kinder- und Jugendbuch. Reiseblogger Mirko Seebeck räumt mit seinem alternativen Reiseführer "Breslau (Wroclaw) – Ein alternativer Reiseführer – 100 außergewöhnliche Orte, die man nicht verpassen sollte" in der Kategorie Sachbuch/Ratgeber den gefragten "Selbie" ab.

Zum ersten Mal wurde auch in der Sonderkategorie Lyrik ein Selbie vergeben, den Martin Ebner, Renate Fuchs und Ralf Wolf für ihr Gemeinschaftswerk "Neunzehn Gedichte – Zeitgenössische Lyrik" mit nach Hause nehmen durften.

Das Event im Rahmen der Frankfurter Buchmesse

Die Preisverleihung wurde von Vera Nentwich moderiert und für Daheimgebliebene live gestreamt. Die Aufzeichnung ist online auf dem YouTube Kanal des Veranstalters, dem Selfpublisher-Verband, einsehbar.

Die Gewinnertitel im Überblick

(Kursiv die Jury-Begründungen) 

Der Gewinnertitel des Selfpublishing-Buchpreises in der Kategorie Belletristik ist das Buch "Ganz dringend ans Meer" von Juri Susanne Pavlovic. Besser unter dem Namen "Textehexe" bekannt, arbeitet Juri als freie Lektorin, schreibt Fachartikel für Autor*innenzeitschriften wie der "Federwelt" oder dem "Selfpublisher" und steht als Referentin zu Lektoratsthemen zur Verfügung. Nicht nur andere Selfpublisher*innen begleitet Juri, sondern sie bringt auch ihre Werke in Eigenregie heraus. Bereits in der Vergangenheit gewann sie den Deutschen Phantastik Preis und kann mit ihrem zeitgenössischen Roman an diesen Erfolg anknüpfen. Das Buch lässt seine Leser*innen mit Hoffnung im Herzen und einer Träne im Auge zurück, so Martina Raschke von tolino-media, die stellvertretend für die Belletristik-Jury spricht. Einen großen Teil des Preisgeldes wird Juri an den Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V. spenden.

In der Kategorie Kinder- und Jugendbuch konnte "Aus Asche & Nacht" von Sabrina Milazzo die Jury überzeugen. Der temporeiche und überaus spannende Roman behandelt nicht nur Themen wie Verlust und Träume, sondern hält auch phantastische Elemente bereit. Die Autorin reiste für die Preisverleihung aus ihrer Heimat Griechenland an, um ihren Selbie persönlich in Empfang zu nehmen. Bereits im Jahr 2020 war sie mit einem Buch auf der Longlist des Selfpublishing-Buchpreises und konnte den Erfolg diesmal toppen.

Im Reiseführer von Mirko Seebeck zu seiner zweiten Heimat Breslau sucht man vergeblich nach Shoppingtipps und Hotelempfehlungen. Vielmehr warten außergewöhnliche Orte und Geschichten auf Lesende. Mit "Breslau (Wroclaw) – Ein alternativer Reiseführer – 100 außergewöhnliche Orte, die man nicht verpassen sollte" nimmt Mirko Seebeck Lesende mit in Polens viertgrößte Stadt Breslau. Ursprünglich auf Wurzelsuche, verliebte sich der Autor in das Flair und die ungewöhnlichen Geschichten der Stadt, sodass aus seiner Leidenschaft ein Reiseblog entstand. Und diesem entsprang der preisgekrönte Reiseführer. Fürs Selfpublishing entschied sich Mirko Seebeck, da er freie Hand bei der Gestaltung behalten wollte und sich Verlage in aktuellen Zeiten weniger Reiseführer einkaufen.

Eine Symbiose aus drei unterschiedlichen lyrischen Stimmen kreieren Martin Ebner, Renate Fuchs und Ralf Wolf und siegen mit ihrem Werk Neunzehn Gedichte – Zeitgenössische Lyrik erstmals in der Sonderkategorie Lyrik.

Mit "Neunzehn Gedichte – Zeitgenössische Lyrik" schaffen Martin Ebner, Renate Fuchs und Ralf Wolf ein Werk für Sprachgenießer, so Marina Berin aus der Jury. Die drei Autor*innen sind seit Jahren im Literaturbüro Euregio Maas-Rhein aktiv und haben sich für dieses Buchprojekt zusammengetan. Ihre lyrischen Texte lassen die poetische Vielfalt von Sprache und Fantasie zum Ausdruck kommen, und die akzentuiert gesetzten Fotominiaturen unterstreichen diese.  

Weitere Informationen zu den Gewinnertiteln können auf der Webseite des Selfpublishing-Buchpreises eingesehen werden.

Der Selfpublishing-Buchpreis 2021 ist mit insgesamt über 24.000 Euro dotiert, bestehend aus Preisgeldern und Sachpreisen der Partner und Sponsoren. Das Preisgeld beträgt pro Hauptkategorie 5.000 Euro, für den Lyrik-Sonderpreis 1.000 Euro. Zusätzlich gibt es Sachpreise zu gewinnen.

Der Selfpublishing-Buchpreis wird vom Selfpublisher-Verband veranstaltet.

Auf einen Blick
Frankfurter Buchmesse 2021 kompakt

Die wichtigsten Preisverleihungen sowie Diskussionen zur Meinungsfreiheit und zum Gendersternchen kurz zusammengefasst. Außerdem tolle Impressionen, eine erste Bilanz sowie ein kleiner Blick auf das nächste Jahr.