Forsa-Umfrage

Rückenschmerzen im Homeoffice

16. April 2021
von Börsenblatt

Ergonomisch sind viele Homeoffice-Arbeitsplätze nicht. Das Marktforschungsinstitut Forsa hat in repräsentativen Befragung Arbeitnehmer*innen nach gesundheitlichen Problemen befragt. Wo hakt es am meisten?

Ein Drittel mit Rücken- und Kopfschmerzen

Im Auftrag von DEKRA hat das Marktforschungsunternehmen forsa eine repräsentative Befragung zur Sicherheit am Arbeitsplatz, Gesundheit und Arbeitsschutz durchgeführt. Befragt wurden hierfür rund 1.500 Arbeitnehmer zwischen 18 und 65 Jahren in Deutschland aus den unterschiedlichsten Branchen. Demnach hat rund jeder dritte Befragte – Frauen etwas häufiger als Männer – aufgrund der Arbeit im Homeoffice gesundheitliche Probleme wegen eines mangelhaften, nicht ergonomischen Arbeitsplatzes.

  • 36 Prozent leiden beispielsweise unter Verspannungen, Rücken- oder Kopfschmerzen. Der Dekra zufolge verwundert das Ergebnis nicht, da mit 79 Prozent die große Mehrheit der befragten Arbeitnehmer im Rahmen der aktuellen beruflichen Tätigkeit täglich vor einem Computerbildschirm sitzt. (Nach einer Erhebung der Krankenkasse DAK vom Februar ist 2020 die Zahl der Krankheitstage wegen Rückenschmerzen bundesweit deutlich gestiegen.)
  • 34 Prozent der Befragten haben mit fehlender beziehungsweise unzulänglicher Arbeitsausstattung wie einem zu kleinen Bildschirm oder instabilem Internet zu kämpfen.
  • 32 Prozent berichten über längere oder für sie eher untypische Arbeitszeiten etwa am Abend oder am Wochenende.
  • 30 Prozent müssen mit Störungen durch die Wohnsituation oder den Alltag zum Beispiel durch die Familie, die Nachbarn oder den Lärm von außen klarkommen.
  • 27 Prozent berichten von Störungen aufgrund eines fehlenden, klar abgegrenzten Arbeitsbereichs beziehungsweise eines separaten Arbeitszimmers.
  • 21 Prozent haben Probleme mit der IT-Ausstattung und Software.

Vor- und Nachteile des Homeoffice

Forsa hatte auch nach den den Vor- und Nachteilen der Situation im Homeoffice gefragt. Die Ergebnisse:

  • 84 Prozent der Befragten halten eine Infektionsgefahr durch den Corona-Virus im Homeoffice für deutlich geringer.
  • 82 Prozent finden es gut, dass für sie der Weg zum Büro entfällt.
  • Jeweils 67 Prozent bewerten es als positiv, dass sie im Homeoffice auch in gemütlicher Kleidung arbeiten oder sie ihre Arbeitszeit flexibel einteilen können.
  • 46 Prozent geben an, dass sie sich im Homeoffice besser konzentrieren können als im Büro.
  • 71 Prozent der Befragten hingegen fehlt der persönliche Kontakt zu den Kollegen und
  • 23 Prozent fehlt die Aufmerksamkeit ihres Arbeitgebers.