Belletristik

Der Taschenbuchfaktor verändert sich

31. Januar 2023
von Nicola Bardola

Die Anzahl der Novitäten ist rückläufig, viele Zweitverwertungen von Hardcovertiteln finden gar nicht mehr statt. Vor diesem Hintergrund sind die Taschenbuchprogramme in Bewegung – und der Handel wünscht sich eine Preis- und Programmstrategie, die auch die hochpreisigen Verwertungsformen in den Blick nimmt.

Billig war gestern: Dass Taschenbücher heute gern auch mehr kosten dürfen als zehn Euro, zeigt ein Blick nach Berlin. »Bei uns im Kulturkaufhaus ist der gewichtete Durchschnittspreis bei belletristischen Taschenbüchern 2022 um 1,8 Prozent gestiegen«, bilanziert Andrea Ludorf, Geschäftsführerin bei Dussmann das KulturKaufhaus in Berlin. Mit 14,70 Euro liegt der Mittelwert bei Dussmann deutlich über dem Taschenbuchschnitt der Branche. »Gemessen an den steigenden Kosten für Energie und Personal ist das aber nach wie vor ein ausgesprochen schlechter Wert«, konstatiert Ludorf. Ein Trost: Wenigstens Kundenfrequenz und Absatz würden sich im Kulturkaufhaus nach zwei Jahren Pandemie wieder auf dem Niveau von 2019 bewegen.

Ihr Kollege Clemens Giering, Leiter Sortimentsmanagement bei Hugendubel, macht in München ähnliche Erfahrungen: »In den vergangenen Jahren haben sich die Verkaufspreise im Taschenbuchsegment ein wenig nach oben ent­wickelt. Eine weitere Steigerung für diese Bücher ist absolut wünschenswert.« Dieser Wunsch wird dadurch verstärkt, dass sich die Umsätze im Sortimentsbuchhandel derzeit nicht so ausbilden wie erhofft. Die Kauffreude der Kundschaft ist in der Energie- und Ukraine-Krise verhalten, jeder hält sein Geld zusammen.

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