Analyse zum Einstieg von Zeitfracht bei Bastei Lübbe

Eine ungewöhnliche Verbindung

13. Juli 2020
von Christina Schulte

Eine Liaison, die sich zwischen Berlin und Köln anbahnt, beflügelt die Fantasie: Der Logistiker Zeitfracht, nach der Übernahme von KNV aus der Buchbranche nicht mehr wegzudenken, streckt seine Fühler ins Verlagsgeschäft aus und will sich an der Bastei Lübbe AG beteiligen - spannende Zahlenspiele, ein bisschen Börse live und ein erster Blick auf Strategien der Vertikalisierung.

Man wolle bis zu 25 Prozent der Aktien oder auch mehr kaufen und habe bereits damit begonnen, hieß es in der vergangenen Woche. Welches genau die Motive sind, bleibt bislang im Dunkeln. Aber: Hier haben wir es mit einer spannenden Ankündigung zu tun, deren Umsetzung man schön beobachten und analysieren können wird.

Weil durch die Börsennotierung von Bastei Lübbe eine hohe Transparenzpflicht herrscht, lassen sich natürlich auch Rechenexempel durchspielen, in welchen finanziellen Dimensionen sich das Geschäft bewegen könnte. Eine gute Gelegenheit, denn normalerweise werden Beteiligungen hinter verschlossenen Türen abgewickelt, niemand erfährt etwas über die Details. Hier aber ist das anders und man kann den Beteiligten beim Handeln zusehen.

Hohe Handelsvolumina bei Bastei-Lübbe-Aktien

Laut Paragraf 21 des Wertpapierhandelsgesetzes beginnt die Meldepflicht beim Aktienkauf dann, wenn drei Prozent, fünf Prozent, zehn Prozent etc. der Stimmrechte erreicht oder überschritten werden. Für Bastei Lübbe sind 13,3 Millionen Aktien im Umlauf, die Meldepflicht für einen einzelnen Aktionär fängt also bei einem Besitz von rund 400.000 Aktien an.

Bei diesem Wert sollte Zeitfracht noch nicht liegen. Zwar gab es in der vergangenen Woche besonders hohe Handelsvolumina bei den Bastei-Lübbe Aktien, vermutliche durch Zeitfracht, aber von 400.000 Stück war man noch weit entfernt: Am 6. Juli wurden ca. 22.000 Stück gehandelt, am 7. und 8. Juli jeweils rund 50.000. Die Kurse bewegten sich anfangs noch im Bereich zwischen 1,80 Euro und zwei Euro, erreichten in der Spitze auch drei Euro, um dann wieder auf etwa 2,50 Euro zurückzugehen.

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