Slowenien auf der Frankfurter Buchmesse

Eintauchen in den Lesefluss

31. Oktober 2023
von Stefan Hauck

Der Ehrengast Slowenien holte Literatur auf die Bühne, hatte aber auch das viel beachtete Ljubljana-Lesemanifest im Gepäck: ein Plädoyer für das vertiefte Lesen – als Kontrapunkt zum schnellen Smartphone-Reiz. 

Ein Blick in den slowenischen Gemeinschaftsstand.

"Das Lubljana-Lesemanifest ist für uns alle extrem wichtig, und es muss Auswirkungen haben – wir können nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen": Das hob Buchmessedirektor Juergen Boos gleich bei der Auftaktveranstaltung des Slowenien-Auftritts hervor. In vielen Veranstaltungen des vom Buchwissenschaftler Miha Kovač kuratierten Ehrengast-Programms wurde die Forderung nach höherer Lesekompetenz thematisiert. Denn genau darum geht es auch in dem Manifest, das Kovač mitverfasst hat. "Deep Reading" sei unverzichtbar für die Demokratie, "das Lesen auf höherem Level ist der Schlüssel dazu", so die per Video zugeschaltete kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood – die damit die ganze Dimen­sion des Lubljana-Lesemanifests aufzeigte.

Es brauche das tiefere Verständnis beim Lesen von Texten, das Eintauchen in andere Welten, "so wird man offen für den Dialog", meinte die slowenische Kulturministerin Asta Vrečko, und ihre deutsche Amtskollegin Claudia Roth schob nach: "Lesen lehrt uns zu denken, es ist ein aktives Tun. Deshalb: Wir müssen dieses Manifest promoten." Man könne zwar die von Internet und Social Media geprägte Realität nicht ausblenden, sie fördere das Häppchen-Lesen – "aber wir können das Buch stärken!", meinte Roth und hob den KulturPass für 18-Jährige hervor, der bereits für 250 000 Bücher eingesetzt worden ist. In der international besetzten Runde war man sich einig, dass man durch das Lesen und Verstehen unterschiedlicher Perspektiven Empathie lerne und Konflikte leichter nachvollziehen könne.

Ein Blick in den Ehrengast-Pavillon

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