Die Kölner Bastei Lübbe AG hat im ersten Halbjahr (1. April bis 30. September) seines laufenden Geschäftsjahrs ein deutliches Umsatzplus hingelegt. Auch das EBIT schnitt positiv ab.
Das geht aus der Bilianz des ersten Halbjahrs des Geschäftsjahres 2020/2021 hervor, die Bastei Lübbe am 12. November veröffentlicht hat. Die ersten sechs Monate des Berichtszeitraums hätten sich trotz der sehr einschneidenden staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie erfreulich entwickelt, schreibt das Unternehmen dazu in einer Mitteilung. Die dort genannten Ergebnisse beziehen sich auf die "fortgeführten Geschäftsbereiche". Die Vorjahreswerte in der Gewinn- und Verlustrechnung und in der Kapitalflussrechnung seien entsprechend angepasst worden.
Die Tochtergesellschaft Daedalic, die mit finanzieller Wirkung zum 31. Mai im Rahmen eines Management-Buy-Outs verkauft wurde, wird in der Bilanz als ein "nicht fortgeführter Geschäftsbereich" dargestellt. Hier wird ein Umsatz von 2,36 Millionen Euro (April bis September 2019: 4,99 Millionen Euro) ausgewiesen.
"Trotz des bundesweiten Lockdowns zu Beginn unseres Geschäftsjahres konnten wir unseren Umsatz entgegen dem Markttrend deutlich erhöhen. Hier zahlte sich sowohl unser attraktives Portfolio als auch die spannenden Neuerscheinungen im Spätsommer und unsere überdurchschnittliche Marktposition und Kompetenz in den digitalen Ausspielkanälen aus", sagt Joachim Herbst, Sprecher des Vorstands der Bastei Lübbe AG, zu den Halbjahresergebnissen.
Segment "Buch": plus 9,6 Prozent Umsatz
Der Umsatz im Segment "Buch“ hat laut Bilanz auch aufgrund des starken Herbstprogramms in den ersten sechs Monaten mit 37,5 Millionen Euro um 3,3 Millionen Euro höher als im Vergleich zum letzten Jahr (Vorjahr: 34,2 Millionen Euro). Auch das Segment-EBIT hätte im selben Zeitraum von 0,8 Millionen Euro im Vorjahr auf 2,6 Millionen Euro im laufenden Jahr verbessert werden können.
"Im ersten Halbjahr haben mit Ken Follett, Dan Brown und Jeff Kinney gleich mehrere unserer Bestseller-Autoren neue Werke veröffentlicht", erklärt Joachim Herbst. Hinzugekommen seien weitere attraktive Neuerscheinungen, "die vom Markt mit Begeisterung angenommen werden" sowie "hochattraktive Backlisttitel", die in den Lockdown-Zeiten zum Erfolg beigetragen hätten.
Segment "Romanhefte": weniger Umsatz ohne Rätselsparte
Dieses Segment habe im ersten Halbjahr einen Umsatz in Höhe von 3,6 Millionen Euro (Vorjahr: 4,1 Millionen Euro) beigesteuert. Die Umsatzerlöse des aktuellen Geschäftsjahres seien nicht vergleichbar mit denen des Vorjahres, da Bastei Lübbe die Rätselsparte mit Wirkung zum 31. Mai 2019 verkauft habe. Das Segment-EBIT habe sich leicht reduziert im Vergleich zum Vorjahr von 1,0 Millionen Euro auf 0,7 Millionen Euro. Im Vorjahr seien Erlöse aus dem Verkauf der Rätselsparte in Höhe von 0,4 Millionen Euro enthalten.
Das Konzernergebnis aus fortgeführten und nicht fortgeführten Geschäftsbereichen der Bastei Lübbe AG liege nach Ablauf der ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahre bei 2,5 Millionen Euro (Vorjahr: 1,1 Millionen Euro). Davon entfallen 2,1 Millionen Euro auf die Anteilseigner der Bastei Lübbe AG nach 1,0 Millionen Euro im Vorjahr. Das Ergebnis pro Aktie betrage somit für das erste Halbjahr 2020/2021 0,16 Euro (Vorjahr: 0,07 Euro), so die Bilanz.
Das Netto-Finanzvermögen liege mit Ablauf zum 30. September 2020 bei 0,6 Millionen Euro (zum 31. März 2020: -0,6 Millionen Euro), heißt es weiter. Das Unternehmen verfüge somit aktuell über einen positiven Saldo aus liquiden Mitteln und Kreditverbindlichkeiten.
Die Netto-Finanzverschuldung habe sich im Vergleich zum Vorjahr von 0,6 Millionen Euro auf -0,6 Millionen Euro erhöht.
Das Eigenkapital habe sich im selben Zeitraum von 27,4 Millionen Euro auf 30,5 Millionen Euro erhöht. Dadurch sei die Eigenkapitalquote um 4,7 Prozentpunkte von 39,9 Prozent auf 44,6 Prozent gestiegen.
Im Zuge eines Vergleichs mit ehemaligen Organmitgliedern der Bastei Lübbe AG habe der Konzern eine Zahlung in Höhe von 1,1 Millionen Euro erhalten. Dabei handele es sich um eine einmalige Zahlung, die sich entsprechend positiv auf das Unternehmensergebnis auswirke.
Mit Ablauf der Hauptversammlung am 15. September 2020 sei die Umstrukturierung des neuen Vorstandteams durch das Ausscheiden des ehemaligen CEO Carel Halff abgeschlossen, führt Bastei Lübbe in seiner Mitteilung weiter aus. Die neue Führungsriege des Konzerns arbeite bereits seit einigen Monaten zusammen und stehe für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Unternehmens.
Der gute Auftakt in das zweite Geschäftshalbjahr aufgrund des überzeugenden Herbstprogramms stimme das Unternehmen zuversichtlich für die kommenden Monate. Allerdings könne die sich momentane Situation aufgrund derzeit stark steigender COVID-19 Infektionen jederzeit wieder ändern, räumt Bastei Lübbe ein, und somit erneut zu weitreichenden Einschränkungen für den Buchhandel führen.
Joachim Herbst sagt dazu: "Trotz äußerst schwieriger Rahmenbedingungen, insbesondere im ersten Quartal, haben wir unsere finanziellen Ziele erfüllt. Das stimmt uns zuversichtlich für die kommenden Monate, dass wir zukünftig auch weitere pandemiebedingte Einschränkungen kompensieren können. Somit halten wir an unserer Prognose weiterhin fest, sehen den Umsatz am unteren Ende der Bandbreite von 85 bis 90 Millionen Euro und ein positives Konzern EBIT in einer Bandbreite von 5 bis 6 Millionen Euro."
Der Halbjahresfinanzbericht H1/2020 der Bastei Lübbe AG steht im Internet unter www.luebbe.com/de/investor-relations/finanzberichte/halbjahresberichte zum Download zur Verfügung.
