Halbjahresbilanz von Bastei Lübbe

LYX sei Dank: Sattes Plus im Buchsegment

10. November 2022
von Börsenblatt

Im ersten Halbjahr seiner laufenden Geschäftsjahrs 2022/2023 hat Bastei Lübbe seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 44,1 Millionen Euro gesteigert. Dazu habe vor allem das Kerngeschäft mit Büchern und insbesondere die Verlagsmarke LYX beigetragen, teilt der Kölner Publikumsverlag mit. 

Bastei Lübbe an der Börse 

Der Umsatz konnte danach im ersten Halbjahr (1. April – 30. September 2022) des laufenden Geschäftsjahrs im Vergleich zur Vorjahresperiode um 7 Prozent zulegen – von 41,2 Millionen Euro auf jetzt 44,1 Millionen Euro. Damit habe man auch in einem schwierigen Umfeld die insgesamt positive Entwicklung mit erfreulichen operativen Ergebnissen und Prognosen bestätigt, so der Verlag weiter. Maßgeblich dazu beigetragen habe das Kerngeschäft mit Büchern und insbesondere das starke Wachstum der Verlagsmarke LYX, die mit ihrem Community-Modell die Lesergruppe der New Adults anspricht.

Das erwirtschaftete EBIT für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres liegt bei 0,9 Millionen Euro, nach 4,5 Millionen Euro im Vergleichszeitraum. Zu diesem schwächeren Ergebnis hätten vor allem der reduzierte Ergebnisbeitrag und der angepasste Firmenwertansatz des Tochterunternehmens smarticular sowie die stärker als erwartet gestiegenen Preise für Papier und Druck im Kerngeschäft geführt. Ohne die Abwertung auf das Tochterunternehmen smarticular hätte das EBIT zum Halbjahr bei 2,9 Millionen Euro bei einer bereinigten EBIT-Marge von 6,6 Prozent gelegen.

Soheil Dastyari 

Kerngeschäft wächst weiter: LYX wächst deutlich

Mit seinem attraktiven Angebot an Neuerscheinungen und Bestandsbüchern sowie einem begehrten Audioangebot profitiere Bastei Lübbe unverändert von der großen Nachfrage der Leserinnen und Leser.

  • Der Umsatz im Segment Buch stieg dementsprechend im Berichtszeitraum von 37,6 Millionen Euro im Vorjahr auf 40,7 Millionen Euro (plus 8,2 Prozent), obwohl der Gesamtmarkt im September den fünften Monat in Folge mit einer negativen Umsatzentwicklung gegenüber dem Vorjahr verzeichnete.

Zugleich würde der Anstieg auch die erstmalige Vollkonsolidierung von CE Community Editions mit einem Effekt von 1,8 Millionen Euro wider.

Ein deutliches Wachstum wurde bei LYX erwirtschaftet, dem erfolgreichen Community-Verlag im Bastei Lübbe Konzern. Dort stieg der Umsatz um rund 30 Prozent. Beigetragen dazu habe unter anderem die erste LYX Pop-Up-Tour, bei der sich der Verlag seinen Leserinnen und Lesern an ausgewählten Standorten in fünf Städten mit Autorinnen bei Talkrunden und Signierstunden, Fototerminen und Novitäten präsentierte. Über 2.800 Besucherinnen und Besucher nahmen an dieser Premiere teil.

  • Insgesamt erwirtschaften die community-getriebenen Geschäftsmodelle im Konzern einen Umsatzanteil von 31 Prozent zum 30. September 2022 (Vorjahr 27,0 Prozent).

Das Segment Romanhefte spielte einen Umsatz von 3,4 Millionen Euro ein und liegt damit annähernd auf dem Niveau des Vorjahres (3,6 Millionen Euro). Auf Grund der herausfordernden Situation im Druck- und Papierbereich in diesem Segment machte sich ein erheblicher Kostenanstieg bemerkbar. Vor allem daraus resultiert der Rückgang im Segment-EBIT von 0,6 Millionen Euro auf 29.000 Euro. Ziel sei es, die Kostensteigerungen durch erhöhte Effizienz und Preisanpassungen zumindest teilweise zu kompensieren.

"Das Portfolio von Bastei Lübbe beweist seine Performanz auch unter schwierigen Marktbedingungen und profitiert weiterhin von seiner erfolgreichen Präsenz in diversen Formaten und Kanälen. Insbesondere am ungebremsten Wachstum unserer Verlagsmarke LYX zeigt sich die Belastbarkeit und Nachhaltigkeit communitygetriebener Geschäftsmodelle, auf die wir auch künftig verstärkt setzen", erläutert Soheil Dastyari, Vorstandsvorsitzender der Bastei Lübbe AG.

Solide Finanzbasis

Im Berichtszeitraum sei der Materialaufwand um 15,5 Prozent auf 21,6 Millionen Euro gestiegen (Vorjahr 18,7 Millionen Euro), was im Wesentlichen auf die gestiegenen Papier- und Druckkosten zurückzuführen sei. Der Personalaufwand stieg von 8,9 Millionen Euro auf 10,1 Millionen Euro.

Die Konzernbilanzsumme sank im Berichtszeitraum um 5,2 Millionen Euro von 104,3 Millionen Euro auf 99,1 Millionen Euro.

Der den Aktionären des Mutterunternehmens zurechenbare Anteil am Eigenkapital liegt mit 50,9 Millionen Euro unter dem Niveau des 31. März 2022 (56,1 Millionen Euro). Dem Periodenergebnis von 0,1 Millionen Euro (davon entfallen 0,1 Millionen Euro auf die Anteilseigener der Bastei Lübbe AG) stehe die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2021/2022 in Höhe von 5,3 Millionen Euro gegenüber.

Wertberichtigung auf Beteiligungsansatz smarticular

Bereits am 4. November meldete Bastei Lübbe eine Berichtigung des Wertansatzes für das Tochterunternehmen
smarticular über 2,0 Millionen Euro zum 30. September 2022. Hintergrund ist der signifikante Rückgang des Ergebnisbeitrags des Berliner auf Nachhaltigkeitsthemen fokussierten Verlags. Bastei Lübbe hatte bereits im Sommer umfassende Maßnahmen eingeleitet, um die Profitabilität des Tochterunternehmens zu verbessern. Dazu gehört eine Neuaufstellung des Managements sowie eine strategische Justierung des Unternehmens.

Aktualisierte Prognose für das Geschäftsjahr

Auf Grund der Wertberichtigung bei smarticular und der steigenden Kosten für die Produktion hatte der Vorstand auch seine Erwartungen für das Gesamtjahr angepasst. Er geht nun von einem EBIT im Bereich von 6,0 bis 7,0 Millionen Euro, bei einer EBIT-Marge von 6,5 bis 7,5 Prozent aus. Die operative Marge, bereinigt um die Abschreibung auf den Firmenwert smarticular, soll bei 8,5 bis 9,5 Prozent liegen. Der Umsatz wird unverändert in einer Spanne von 90 bis 95 Millionen Euro erwartet, heißt es aus Köln.

Der vollständige Halbjahresbericht für das Geschäftsjahr 2022/2023 von Bastei Lübbe findet sich: hier