Novitäten zum Thema Energiewende

Mit Fakten gegenhalten

24. Juli 2025
Marcus Schuster

Durch die aktuellen Krisenherde in der Welt ist das Thema Energiewende in den Hintergrund gerückt. Nun legen Verlage mit neuen Titeln nach. Besonders erfolgreich ist ein Buch, das erst keiner wollte.

"Man darf als Verlag nicht müde werden, die Entwicklung der Energiewende zu beobachten", so Catharina Stohl-
dreier von Piper

Viel ist über den Klimawandel und die Energiewende schon geschrieben worden. Mit dem Ukrainekrieg bekamen gerade für Deutschland Fragen der künftigen Energiesicherheit eine neue, besonders dringliche Aktualität. Und heute? Gibt es scheinbar andere, drängendere Probleme und auch Habecks als "Heizhammer" gescholtener Vorstoß wirkt wie eine Erinnerung an längst vergangene Zeiten.

Doch gerade jetzt versuchen Verlage, die Debatte mit neuen Titeln wiederzubeleben. So wie Ullstein mit "Männer, die die Welt verbrennen", geschrieben von "Spiegel"- Journalist Christian Stöcker, das Ende Mai als Taschenbuch erschienen ist (352 S., 14,99 €). Es komme nun vor allem darauf an, "provokanter und streitlustiger diejenigen an den Pranger zu stellen, die uns in das Klimadesaster hineinreiten", sagt Christoph Steskal, Programmleiter Ullstein Hardcover Sachbuch und Propyläen. "Das war uns mit diesem Buch ein Anliegen." Die Leserinnen und Leser seien sich bewusst, "dass manche (oft schwerreiche) Leute alles dafür tun, damit die Folgen der Klimakatastrophe in der Öffentlichkeit negiert werden".

Hier sind Milliarden zu verdienen

Dabei liegen die Argumente schon lange auf dem Tisch. "Es kommt darauf an, sie nicht mehr mit dem di­plomatisch-akademischen Florett zu verfechten, sondern den Klimakrisenleugnern und Verbrennungsprofiteuren, die ja gern mit harten Bandagen agieren, in gleicher Weise die Fakten entgegenzuhalten", meint Steskal. "Man darf nicht müde werden, die Entwicklungen bei der Energiewende zu beobachten, vor allem als Buchverlag", meint auch Catharina Stohldreier, Co-Leiterin des Piper-Sachbuch- Lektorats. Dort ist Anfang Mai "Die Milliarden-Lobby. Wer uns von Öl und Gas abhängig macht" erschienen (288 S., 22 €), geschrieben von Susanne Götze, ebenfalls Redakteurin beim "Spiegel", und Annika Joeres vom Recherchenetzwerk Correctiv. "Unsere Autorinnen können in ihrem neuen Buch schlüssig nachweisen, wer Milliarden an der verschleppten Energiewende verdient", erklärt Stohldreier.

Für die Energiewende braucht man, wie so oft, einen langen Atem – und vielleicht auch innovative Veranstaltungen: Susanne Götze stellt ihr Buch demnächst im Stuttgarter Literaturhaus vor, gemeinsam mit Krimiautor Wolfgang Schorlau. "Wir denken, dass wir mit solchen Formaten langfristig erfolgreich aufklären können", so Stohldreier.

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