Die Reform der Kultursender der ARD kommt im Kulturbetrieb nicht gut an. Umso löblicher, dass Bettina Kasten, Programmgeschäftsführerin ARD Kultur, und Karoline Sinur, Channelmanagerin hr2 Kultur, zur Jahrestagung der Hörbuchverlage gekommen sind, um sich über neue Wege der Zusammenarbeit auszutauschen. Wie schwer es ist, einen Tanker wie die ARD mit all ihren Beibooten und gewachsenen - und vielleicht auch verkrusteten - Strukturen auf einen neuen Kurs zu bringen, wurde überdeutlich. Zum Kurswechsel gehören vor allem eine deutlich verjüngte Zielgruppe und mehr Zusammenarbeit und Programmaustausch der neun Landesrundfunkanstalten. „Die, die bisher zu wenig bekommen haben, sollen jetzt mehr bekommen“, so Karoline Sinur. Und es wird auf allen Ebenen kooperiert und nach Synergien gesucht. Als Beispiel nannte Sinur eine Gemeinschaftsredaktion für Hörspiele. Außerdem könnte die „hr2-Hörbuchzeit“ von anderen Sendern übernommen werden.
In der bestens gefüllten ARD Audiothek ist die „Hörbuchzeit“ natürlich dabei, nur finden müssen sie die Nutzer:innen, also erstmal die Audiothek und dann die Sendung. Kasten: „Die Vermarktung, also das Betteln um Aufmerksamkeit in den verschiedenen Zielgruppen, wird immer kleinteiliger“, erklärt Bettina Kasten. Was die Zusammenarbeit mit den Hörbuchverlagen angeht: Noch wurden keine Redaktionen zusammengelegt, bei den Ansprechpartner:innen dürfte sich nichts geändert haben und: der Austausch mit Hörbuchverleger:innen ist ausdrücklich erwünscht!