Eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist immer ein Gesprächsanlass, egal ob Nah- oder Fernverkehr – jeder kann von seinen herausfordernden Erlebnissen zwischen Start- und Endhaltestelle berichten. Beim Thema Nachhaltigkeit war die Zielrichtung lange eindeutig, nun sitzen wir alle zusammen im Omnibus-Verfahren. Kein Bus, sondern ein europäischer Gesetzgebungsprozess. Für viele Unternehmen ist es eine Herausforderung, mit den ständig wechselnden Rahmenbedingungen umzugehen. Was bleibt, sind eine Menge offener Fragen. Ähnlich wie im ÖPNV: Komm ich rechtzeitig an? Muss ich hier einsteigen oder doch auf einen anderen Bus warten? Gab‘s einen Gleiswechsel? Wie viel Verspätung kann ich mir überhaupt leisten?
Auch wenn die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) aktuell für viele Verlage nicht mehr unmittelbar greift, ist es ein strategischer Fehler, Nachhaltigkeitsinitiativen jetzt zurückzufahren. Denn andere Akteure – insbesondere Banken, Auslieferungen, Handelspartner:innen und die neue EU-Verordnung zur Entwaldungsfreiheit (EUDR) geben den Takt vor und setzen Standards, die direkten Einfluss auf Finanzierung, Vertrieb und Marktzugang haben. Warum ist das so? Weil Nachhaltigkeit für Banken, Versicherungen und andere Stakeholder knallhartes Risikomanagement, Investition und Innovation ist.
Damit ist und bleibt Nachhaltigkeit Teil aller strategischen Überlegungen, auch wenn regulatorische Anforderungen aktuell rückläufig scheinen.