Schnellumfrage

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3. September 2020
von Christina Schulte

Die Umsätze sind gesunken, die Kosten auch: Für die Verlage verlief 2019 mit Höhen und Tiefen. Und: Die Erwartungen für das aktuelle Jahr sind durch Corona geprägt. Hier sind die Ergebnisse aus der Schnellumfrage des Börsenvereins. 

Zum 43. Mal schon werden die betriebswirtschaftlichen Koordinaten der Verlage mit der Schnellum­frage des Börsenvereins vermessen. Ein Befund der jüngsten Studie, die jetzt vom Verleger-Ausschuss des Verbands vor­gelegt wurde: Der seit 2016 andauernde Aufwärtstrend der Verlage ist im vergangenen Jahr durchbrochen worden. Nach einem Mini-Plus von 0,2 Prozent im Jahr 2018 verbuchten die Unternehmen im abgelaufenen Jahr ein leichtes Minus von 0,5 Prozent. 298 Verlage haben sich an der Umfrage beteiligt, gemeinsam kommen sie auf eine Umsatzsumme von 1,56 Milliarden Euro, die für rund 31 Prozent des Branchenumsatzes steht. Zu berücksichtigen gilt es, dass die Teilnehmer sich jedes Jahr neu formieren, sodass die Datenbasis immer eine andere und die Stichprobe nicht repräsentativ ist. Zudem haben, verglichen mit der letzten Befragung, wieder deutlich mehr kleine Verlage (19) mit Einnahmen bis 125 000 Euro teilgenommen. Die umsatzhöchste Größenklasse mit Erlösen von 25 Millionen Euro und mehr ist mit 22 Häusern am stärksten vertreten.
Beim Blick auf die Einnahmensituation der unterschiedlichen Größenklasse ergibt sich ein heterogenes Bild. Spitzenreiter waren die Verlage mit Erlösen zwischen 2,5 Millionen und fünf Millionen Euro, die es auf ein stattliches Plus von 15,8 Prozent brachten. Am anderen Ende stehen die Häuser, die zwischen 125 000 und 250 000 Euro umgesetzt haben und bei denen ein Minus von 13,2 Prozent zu Buche schlägt. Dazwischen liegt eine erhebliche Range von 29 Prozentpunkten. Unter dem Strich konnten aber 30 Prozent der Verlage mehr erlösen als im Vorjahr.
Zieht man den Programmschwerpunkt als Kriterium heran, gehen die Kinder- und Jugendbuchverlage als Sieger vom Feld. Sie konnten ihre Einnahmen im Vorjahresvergleich um 6,5 Prozent steigern. Ebenfalls erfolgreich schnitten die Sachbuch­verlage ab, die um 2,4 Prozent zugelegt haben, belletristische Häuser bilanzierten ein Plus von zwei Prozent. Am stärksten im Minus befanden sich die Fachbuch- und wissenschaftlichen Verlage mit einem Umsatzrückgang von 6,2 Prozent.

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