Wenn Verlage Sachbücher im Haus entwickeln, ist das zeitintensiv und aufwendig - heraus kommen aber passgenaue Titel für die Zielgruppe. Ein Blick auf die Eigenproduktionen deutschsprachiger Kinder- und Jugendbuchverlage.
Die Natur ist ein Themenfeld, für das regionale Expertise unerlässlich ist. »Vor allem bei der Vermittlung von Artenkenntnis setzen wir Bücher passgenau für die Bedürfnisse und Erwartungen unserer Zielgruppen um. Das kann keine international angelegte Lizenz, da sich die Artenvielfalt im mitteleuropäischen Raum sehr von der weltweit unterscheidet«, sagt Teresa Baethmann, Redaktionsleiterin Kindersachbuch bei Kosmos. Sie will Kindern die Natur vor ihrer Haustür nahebringen, denn Umweltschutz beginne mit einem Bewusstsein sowohl für den Reichtum wie auch für die Bedrohung der heimischen Natur. Die neue Subreihe Mein erster Naturführer etwa setzt solche Themen für Kinder ab vier um.
Ob Schwertlilie oder Pfingstrose: Ohne exakte Kenntnisse wären die charakteristischen Merkmale und Geheimnisse von 20 Blumen, die Claire Le Men in ihrem großzügig illustrierten Botanikführer »Wenn Blumen kleine Monster wären« enthüllt, kaum denkbar – alle Sachbücher bei Helvetiq sind Eigenproduktionen. Auch bei Moses, wo in den vergangenen 20 Jahren eine große Themenwelt rund um die Becherlupe herangewachsen ist, geht man auf die heimischen Gegebenheiten ein. Für die Reihe Expedition Natur geben Expertinnen wie die Biologinnen Anita van Saan und Bärbel Oftring Auskunft: Die erste untersucht in »Der Boden« das Leben im Erdreich, die zweite gibt in dem Mitmachbuch »Der Garten« Tipps für das Gärtnern in Topf, Beet und Kasten. Magellan punktet ebenfalls mit Spezialistentum. In »Alles ist im Wandel« zeigen die promovierte Diplom-Biologin Johanna Prinz und Illustratorin Jana Walczyk auf opulent gestalteten Doppelseiten, wie sich die Tier- und Pflanzenwelt über die Jahreszeiten hinweg verändert.
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