Jo Lendle, Nora Richter und Emily Modick im Interview

Taschenbuch? Macht Hanser jetzt selbst!

14. Oktober 2025
Sabine van Endert

Hanser ist wohl der größte Verlag, der bisher kein eigenes Taschenbuch hatte. Das ändert sich jetzt. Nach einem Jahr intensiver Arbeit ist die Vorschau fertig, im Februar werden die ersten Titel ausgeliefert. Die Details erklären die Chefinnen des Hanser-Taschenbuchs Emily Modick und Nora Richter. Hanser-Verleger Jo Lendle war im Teams-Call mit dem Börsenblatt auch dabei.

Machen Taschenbuch für Hanser: Jo Lendle, Nora Richter und Emily Modick 

Machen Taschenbuch für Hanser: Jo Lendle, Nora Richter und Emily Modick 

Frau Modick, Sie leiten das Hanser-Label hanserblau, Sie, Frau Richter, sind stellvertretende Vertriebsleiterin bei Hanser. Jetzt sind Sie gemeinsam die Chefinnen des Hanser Taschenbuchs. Wie geht es Ihnen damit?

Emily Modick: Bei hanserblau gab es in den vergangenen Jahren schon ein paar Gehversuche in Richtung Taschenbuch, wir waren das einzige Hanser-Imprint, das seine eigenen Taschenbücher gemacht hat. Es ist großartig, die Bücher, die wir lange begleitet haben und in die wir viel Arbeit gesteckt haben, noch einmal in diesem zweiten Format aufleben lassen zu können. Das folgt also einer gewissen Logik und passt auch gut, jetzt zusätzlich das gesamte Hanser Taschenbuchprogramm zu leiten, besonders im Zusammenspiel mit Nora Richter.
Nora Richter: Mir macht es viel Freude, so intensiv mit den anderen Abteilungen im Verlag zusammenzuarbeiten. Emily Modick und ich ergänzen uns perfekt. Ehrlich gesagt habe ich mir schon lange ein Taschenbuch bei Hanser gewünscht. Ich sehe aber auch die Komplexität, die im eigenen Taschenbuch steckt. Mir kommt zugute, dass ich schon über 15 Jahre im Vertrieb bei Hanser dabei bin und die Backlist sehr gut kenne.
Jo Lendle: Die beiden sind so bescheiden, da möchte ich einhaken: Emily und Nora haben die Idee Taschenbuch von Anfang an in ihre Hände genommen. Ich mag die besondere Kraft sehr, die aus dieser Paarung entsteht. Die Innensicht und die verkäuferische Sicht sind hier nicht gegeneinander gerichtet, was oft genug vorkommt, sondern die jeweils andere Seite wird mitgedacht. Nora ist eine außerordentlich intensiv lesende Vertrieblerin und Emily eine Programmmacherin, die genau weiß, dass die Bücher am Ende gelesen gehören. Sie haben das irre gut gemacht.

 

Heidenreich, Köhlmeier, T.C. Boyle - 44 Titel sind im Startprogramm. Wie schnell soll die Taschenbuch-Backlist wachsen?

Nora Richter: Im Hardcover erscheinen etwa 90 Titel im Jahr, in der Frontlist Taschenbuch rechnen wir mit 48 bis 50 Titeln. Frontlist heißen bei uns die Erstübernahmen. Im Hintergrund ist das Gefüge komplizierter, da geht es um die vielen Titel, bei denen die Rechte an uns zurückgefallen sind. Das ist eine variable Zahl, die von vielen Terminen abhängt. Wir gehen aktuell von etwa 15 Titeln pro Halbjahr aus, die Zahl wird im Laufe der Zeit abnehmen.
Jo Lendle: Wir werden auch einiges wieder lieferbar machen, ohne es in der Vorschau anzuzeigen. Einfach um das Volumen stetig zu vergrößern und die Backlist zusammen zu haben. .

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