W. Georg Olms wird 95

Der 1927 als Sohn des Buchhändlers Georg Olms in Hildesheim geborene W[alter] Georg Olms wurde ab 1946 zum Buchhändler ausgebildet und übernahm 1953 in Hildesheim die Buchhandlung seines Vaters. Er erweiterte die Buchhandlung um ein wissenschaftliches Antiquariat und ab 1958 um den wissenschaftlichen Verlagsbereich, begann Reprints historisch wichtiger wissenschaftlicher Werke zu publizieren. Er suchte und pflegte Kontakte zu Fachwissenschaftlern und Bibliothekaren, mit denen er die Auswahl der Titel traf, was dem Verlag zu hohem Ansehen verhalf. Olms baute auch ein Wissenschaftsprogramm auf, in dem heute zwischen 20 und 25 Novitäten im Monat erscheinen. 1983 übernahm Olms die 1680 gegründete Weidmannsche Verlagsbuchhandlung, einer der ältesten geisteswissenschaftlichen Verlage der Welt.

Die Passion, arabische Pferde nicht nur zu reiten, sondern auch in seinem Olms-Araber-Hamasa Gestüt zu züchten, übertrug sich in den 1970er Jahren auch auf das Verlagsprogramm mit der Gründung der Documenta Hippologica, eine Reihe mit der Pflege der Klassischen Literatur zum Pferd. Olms ist bis heute Präsident des Asil Clubs mit Mitgliedern aus 40 Nationen. Börsenvereinsvorsteher Gottfried Honnefelder hatte 2012 Olms als "engagierten Verleger, unbeirrten Kämpfer für das Buch als Leitmedium in der modernen Wissensgesellschaft, Hüter geisteswissenschaftlicher Traditionen und Bewahrer bedrohten Kulturguts" gewürdigt.

W. Georg Olms Söhne sind in seine verlegerischen Fußstapfen getreten: Manfred Olms leitet die Edition Olms in Zürich, Dietrich Olms leitet das Verlagsprogramm des Hauses Olms in Hildesheim zusammen mit seinem Vater, der unverändert und bei bester Gesundheit eine 40- bis 50-Stunden-Arbeitswoche absolviert: "Das hält mich schließlich fit."