Wer fehlt beim Deutschen Buchpreis?
Die Verkündung der für den Deutschen Buchpreis nominierten Titel hat eine breite Medienresonanz in den Feuilletons ausgelöst. Neben viel Zustimmung gibt es auch Beiträge, die Bücher auf der Liste vermissen.
Die Verkündung der für den Deutschen Buchpreis nominierten Titel hat eine breite Medienresonanz in den Feuilletons ausgelöst. Neben viel Zustimmung gibt es auch Beiträge, die Bücher auf der Liste vermissen.
„Wenn die Übung der Longlist sein sollte, dem Publikum einen möglichst diversen Überblick darüber zu ermöglichen, was im deutschsprachigen Raum gerade erscheint, schaffen die sieben Preisrichter einen vorbildlichen Ausgleich“, meint Marie Schmidt in der Süddeutschen Zeitung und rechnet ein Geschlechterverhältnis von 12 zu 8 bei den nominierten Autorinnen und Autoren vor.
Kritikerin Wiebke Porombka sprach kurz nach Bekanntgabe der Longlist in einem Beitrag für Deutschlandfunk Kultur von einer überzeugenden Liste, „weil sie die Bandbreite der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur gut abarbeitet“. Zudem seien die Titel stilistisch sehr unterschiedlich.
Die Zeit hat sechs Debütromane auf der Liste entdeckt, die taz einen „Ausschlag nach Osten“, der Welt und der Frankfurter Neue Presse sind viele Titel mit autobiographischen Bezügen aufgefallen.
Der Tagesspiegel konstatiert „Überraschungen und Lücken“. Gerrit Bartels vermisst „die jüngsten Romane von Katja Lange-Müller, Christian Kracht und Christoph Hein“ und fragt sich, ob sie von der Jury als zu bedeutend befunden wurden, um darüber zu diskutieren, ob sie vergessen wurden oder gar nicht erst eingereicht.
NDR-Literaturredakteur Alexander Solloch bemängelt das Fehlen von Anja Kampmanns Roman „Die Wut ist ein heller Stern“ (Hanser) sowie den niedrigen Anteil von Titeln aus kleinen Verlagen auf der Liste.
Noch bis zum Freitag läuft das Online-Voting für die Hotlist 2025 der Unabhängigen Verlage, die am 9. September veröffentlicht wird. Die Shortlist für den Deutschen Buchpreis wird am 16. September bekanntgegeben.