Interviews zum Jahreswechsel (13)

"Wie ein Magnet auf Talente wirken"

22. Dezember 2022
von Christina Schulte

Auch Penguin Random House ist auf der Suche nach Fachkräften und hat diverse offene Stellen zu besetzen. Wie sich die größte Verlagsgruppe Deutschlands hübsch macht für die Bewerber:innen und wie Vakanzen gefüllt werden sollen, erläutert Personalleiter Marco Jochum im Interview.

Marco Jochum

Professionelles Arbeitsumfeld

Mit welcher Strategie werden Sie 2023 Ihre offenen Stellen besetzen?
Zunächst streben wir an, offene Stellen intern zu besetzen. Innerhalb der Bertelsmann-Familie können sich unsere Talente unbürokratisch bewegen. Erst wenn sich hier keine Passung ergibt, treten wir an den externen Bewerbermarkt heran. Hierzu nutzen wir gängige Job-Portale, soziale Medien und Kooperationen wie zum Beispiel mit „myAbility“. Auch unsere Mitarbeiter*innen können neue Kolleg*innen anwerben und erhalten hierfür im Erfolgsfall auch eine Prämie. Wir freuen uns über Bewerbungen von Kandidat*innen, die zur Vielfalt unseres Unternehmens beitragen. Vielfalt beziehen wir insbesondere auf die Dimensionen kulturelle oder soziale Herkunft, Religion, Alter, Behinderung, Geschlecht und sexuelle Identität.

Wie machen Sie sich als Arbeitgeber attraktiv?
Wir bieten ein sehr professionelles Arbeitsumfeld in einer spannenden Branche. Alle bei uns im Haus spüren, dass die Inhalte unserer Bücher Sinn stiften, denn sie sind Ausdruck einer lebendigen Kultur in einer freiheitlich-demokratischen und vielfältigen Gesellschaft. Dieser Spirit ist ein wichtiger Motor unserer Arbeit, egal an welcher Position. Wir schaffen Rahmenbedingungen, in denen sich unsere Mitarbeiter*innen bestmöglich und ihren Präferenzen gemäß entfalten können. Dazu gehört auch eine vertrauensbasierte Führungskultur, die Raum für Eigenverantwortung und Flexibilität lässt. Mobiles Arbeiten ist bei uns kein Tabu, sondern wird ausdrücklich ermöglicht. Hinzu kommen attraktive Arbeitsbedingungen wie die 38-Stunden-Woche, ein ansprechendes Verlagshaus, ein ausgezeichnetes Betriebsrestaurant, ein bundesweites Sportangebot, vermögenswirksame Leistungen, Corporate Benefits, Bike-Leasing, Weiterbildungsangebote und Angebote zur mentalen Gesundheit sowie ein betriebsärztlicher Dienst.    

Als Organisation agiler werden

Wie gehen Sie mit den Vakanzen und der damit entstehenden Zusatzarbeit für die Kolleg:innen um?
Bisher gelingt es uns noch sehr gut, alle Vakanzen zu besetzen.

Was „kosten“ Sie die unbesetzte Stellen, weil Sie möglicherweise Projekte verschieben und Umsätze nicht generieren können?
Wir sind nicht in einer Situation, dass wir wegen Vakanzen Projekte nicht umsetzen können. Wir sehen allerdings, dass die Nachfrage zum Teil ungleich verteilt ist und wir manchmal Ressourcen nicht schnell genug da einsetzen können, wo sie benötigt werden. Hier wollen wir in Zukunft schneller, flexibler und damit als Organisation insgesamt agiler werden.

Wie wird sich Ihrer Einschätzung nach der Arbeitsmarkt im nächsten Jahr entwickeln?
In unserer Branche ist der Arbeitsmarkt ein Bewerbermarkt. Die meisten Talente können sich schon heute aussuchen, für welchen Arbeitgeber sie arbeiten möchten. Dieser Trend wird sich verschärfen. Der viel zitierte „Fachkräftemangel“ ist in unserer Branche bereits spürbar. Es werden jene Arbeitgeber attraktiv bleiben, die mit ihren Mitarbeitenden verantwortungsvoll umgehen. Wer die eigenen Leute gut behandelt, sie wertschätzend und empathisch führt und ihnen den Gestaltungsspielraum bietet, den sie für eine sinnstiftende Arbeit und ihren persönlichen Erfolg brauchen, wird wie ein Magnet auf Talente wirken.

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