Coffee Table Books & Sofa-Momente

"Wir sind wieder da"

4. November 2025
Sabine Cronau

gestalten und teNeues sind Bildbandverlage mit viel Renommee – auf einem Markt, der nicht einfach ist. Unter dem Dach von MairDumont sucht das Lifestyle-Duo den Weg in die Zukunft.

Ein Foto von Stefanie Penck, der Geschäftsführerin bei gestalten.

Stefanie Penck: Seit einem Jahr ist die studierte Kunsthistorikerin Geschäftsführerin bei gestalten. Zuvor ­verantwortete sie die Geschäfte des teNeues Verlags innerhalb des Weltbild-Konzerns

"The best is yet to come": Das postete Stefanie Penck vor einem Jahr auf LinkedIn – als Mair­Dumont den teNeues Verlag übernahm. Damals konnte es für den Verlag in der Tat nur besser werden. Denn hinter teNeues, spezialisiert auf hochwertige Bildbände zu Uhren, Autos oder Reise­themen, lagen zwei Insolvenzen. Bei der ersten 2020, einer Insolvenz in Eigenverwaltung nach dem Tod des langjährigen Verlegers Hendrik teNeues, wurde das Verlagsprogramm an Weltbild verkauft – wo es mit seinen Luxusbänden zu Uhren und Autos wie ein Edelstein im Wellblech wirkte. Vier Jahre später, als die Weltbild-Gruppe selbst in die Insolvenz schlitterte, ging die Suche nach einem Käufer von vorne los. Fündig wurde ­teNeues-Geschäftsführerin Stefanie Penck bei MairDumont, wo sie früher einmal gearbeitet hatte. "Zur Frankfurter Buchmesse 2024, als mein Zug gerade in den Frank­furter Hauptbahnhof einfuhr, wurde die letzte Unterschrift unter den Kaufvertrag gesetzt", erinnert sich Penck.

Zwei, die viel verbindet

Bei MairDumont wird teNeues als Imprint der gestalten GmbH geführt – ein Schwesterverlag mit ähnlicher Ausrichtung. Der Berliner gestalten Verlag mit seinen Design- und Zeitgeist-Themen gehört seit 2017 zu MairDumont. 1995 von Robert Klanten und Partnern gegründet, musste er 2016 ebenfalls ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragen. Mair­Dumont stieg zunächst mit einem 50-Prozent-Anteil ein, um den Verlag zu retten. Heute ist gestalten eine 100-prozentige Tochter des größten deutschen Reiseverlags, der damit zwei Marken mit vielen Parallelen zusammenspannt:

  • gestalten und teNeues sind international aktiv und vertreiben ihre englischsprachigen Bücher weltweit. Der Anteil des Auslands­geschäfts liegt bei 70 Prozent.
  • Corporate Publishing spielt bei beiden Programmen eine Rolle. Noch liegt der Umsatzanteil bei unter 10 Prozent – aber es soll deutlich mehr werden.
  • Lifestyle ist sowohl bei teNeues als auch bei gestalten Programm. gestalten zielt auf eine junge, hippe Klientel ab, die sich für Design, Outdoor-Abenteuer und andere Alltagsfluchten interessiert. ­teNeues richtet sich eher an eine arrivierte Klientel, die Rolex-­Uhren und Interior Design schätzt.

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