Die internationalen Großkonzerne sind in allen ressourcenintensiven Bereichen im Vorteil. Es ist für uns eine große Herausforderung, dass unsere Kund*innen von uns die gleiche technische Raffinesse und die gleiche Vertriebskraft erwarten wie von den Großkonzernen; da können wir alle im Verlags- wie auch im Buchhandelsbereich Lieder von singen. Und zusätzlich wird die persönliche Ansprache erwartet, die uns als mittelständische Publikationspartner so unverwechselbar macht. Wir hatten kurz von den Großen gelernt, dass Gehälter für Setzer*innen in Indien sehr günstig sind. Doch diese Art des Sparens hatte seinen Preis und wir haben diese Kooperation nach wenigen Versuchen wieder eingestellt. Es hat große Vorteile, wenn Muttersprachler*innen mit unseren Texten arbeiten – auch in der Herstellung. Ein waches Auge auf Rechtschreibung und ein bisschen Freude an den Inhalten hilft. Und darauf setzen wir mit unseren festen Freien, mit denen wir seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten zusammenarbeiten. Natürlich werden in vielen Bereichen Automatisierung und KI immer wichtiger. Klar, da haben die Großen die Nase vorn. Sie haben die Ressourcen, um in F&E selbst zu investieren. An die Volumina, die da aufgerufen werden, reichen wir nicht heran. Und die Möglichkeiten gar über öffentlich geförderte Forschungsprojekte die eigene Innovationstätigkeit finanziell unterstützen zu lassen, haben wir nur sehr vereinzelt. Dies gilt für alle Geschäftsbereiche. Wir tun, was wir können und häufig in Zusammenschlüssen von mittelständischen Unternehmen. In strategischen Allianzen und technologischen Kooperationen liegt die Kraft kleiner und mittelständischer Unternehmen. Wenn wir dies spartenübergreifend in unserer Branche umsetzen können, schaffen wir es auch als KMU die digitale Wende.