Verband Bildungsmedien: Fünf Handlungsempfehlungen an die Politik

Was Schulbuchverlage von der neuen Regierung erwarten

30. September 2021
von Börsenblatt

Die im Verband Bildungsmedien organisierten Verlage haben für die Bundestagswahl 2021 und die 20. Legislaturperiode fünf zentrale Handlungsempfehlungen formuliert.

1. Urheberrecht

Um Lehrende und Lernende mit qualitativ hochwertigen Bildungsmedien versorgen zu können, bedarf es eines wirksamen Schutzes des geistigen Eigentums. Ein eindeutiges und durchsetzungsstarkes Urheberrecht stellt sicher, dass Autor/‑innen und Verlage eine leistungsgerechte Vergütung erhalten. Die tausende digitalen Produkte und Lernmedien, die die Bildungsmedienverlage anbieten, bedürfen dabei eines ebenso wirksamen urheberrechtlichen Schutzes wie analoge Produkte.

2. Finanzierung

Die Finanzierung professioneller, qualitätsgesicherter Bildungsmedien muss nachhaltig sein. Deutschland braucht keine konstanten, sondern steigende Bildungsetats. Wesentliche zusätzliche Mittel werden für die Digitalisierung der Bildung benötigt.

3. Digitalisierung

Bund, Länder und Kommunen sind gemeinsam verantwortlich für ein zukunftsfähiges und -gerechtes Bildungssystem und den Einsatz der hierfür erforderlichen Steuergelder. Sie müssen auch für eine gelingende Digitalisierung in der Bildung die Verantwortung übernehmen: Es bedarf eines Konsenses über die erforderliche Ausstattung der Schulen und es muss Einigkeit über die Erfordernisse der Interoperabilität der IT-Systeme erzielt werden.

4. Demokratische Bildung

In den Schulen, Hochschulen und anderen Lernorten müssen ausreichend Mittel und Kapazitäten bereitstehen, um demokratische Bildung und Teilhabe aller flächendeckend zu ermöglichen. Demokratische Bildung muss in den Lernplänen der Bundesländer verstärkt verankert und die Demokratiepädagogik verbindlich in die Aus- und Fortbildungen von Lehrkräften integriert werden.

5. Berufliche Bildung

Bundestag und Bundesregierung müssen die Modernisierung der Beruflichen Bildung forcieren und schnellstmöglich konkrete Maßnahmen einleiten. Die Attraktivität der Beruflichen Bildung im Vergleich zum akademischen Studium sollte beispielsweise durch eine frühzeitige Berufsorientierungsberatung verdeutlicht werden. Berufsbilder müssen laufend an die neuen Anforderungen im Rahmen der Digitalisierung angepasst werden, um Attraktivität und Nutzwert der Beruflichen Bildung zu erhöhen.