Buchbutler

Wenn es beim Barsortiment klemmt

10. Januar 2024
von Michael Roesler-Graichen

Der Plan von Zeitfracht, kleinere Buchhandlungen mit einem Umsatz zwischen 10.000 und 30.000 Euro Umsatz nur noch zwei Mal wöchentlich per Paketdienst zu beliefern, ist für die Plattform Buchbutler, über die man nicht vorrätige Titel ordern kann, eine Chance. Einblick in ein Unternehmen, das vor zweieinhalb Jahren an den Start gegangen ist.

Helge Blischke

Helge Blischke

Die Ankündigung von Zeitfracht zwischen den Jahren, Dienstleistungen für kleinere Buchhandlungen und Verlage zu streichen, hat bei der Plattform Buchbutler, einem Angebot des Grevener Unternehmens Moluna, nicht unmittelbar einen Sturm ausgelöst. Aber das könnte sich in den kommenden Wochen und Monaten ändern. Denn der Buchbutler, der vor zweieinhalb Jahren angetreten ist, um Titellücken der Barsortimente zu schließen, kann Buchhandlungen, die künftig nicht mehr regelmäßig von Zeitfracht angefahren werden, mit der Zusendung fehlender Titel unter die Arme greifen – vor allem bei Büchern, die auch die beiden anderen Barsortimente nicht gelistet haben. Das ist insbesondere bei Fach- und Spezialliteratur der Fall, weniger bei Belletristik und anderen Warengruppen des Publikumsmarkts.

"Kunden bei Buchbutler können mit ihrer Bestellung über uns auf 13,3 Millionen Titel weltweit zugreifen", so Moluna-Geschäftsführer Helge Blischke. Jede Titelanzeige auf Buchbutler.de gibt Auskunft darüber, welche Barsortimente einen gesuchten Titel lieferbar halten. Viele Buchhändler nutzen dieses Instrument, um barsortimentsübergreifend Titel für ihre Kunden bestellen zu können, oder um nicht vorrätig gehaltene Titel zu besorgen. Blischke nennt das Beispiel einer (ungenannten) Auslieferung, die 35.000 verschiedene Titel führt, von denen aber 16.800 derzeit bei keinem Barsortiment am Lager sind.

Um die Suche über den Buchbutler für den Handel attraktiver zu gestalten, hat Blischkes Unternehmen damit begonnen, den Buchbutler in die auf dem Markt gängigen Warenwirtschaftssysteme über eine Schnittstelle zu integrieren. Bei einer Warenwirtschafts-Software ist dieser Prozess bereits abgeschlossen, drei weitere Warenwirtschaftssysteme werden im ersten Quartal noch folgen. Damit werden künftig ca. zwei Drittel aller im Buchmarkt eingesetzten Warenwirtschaftssysteme über eine Buchbutler-Schnittstelle verfügen. Für den Buchhändler erleichtert dies die Suche nach einem nicht über die Barsortimente lieferbaren Titel erheblich.

Dass sich das Geschäftsmodell bewährt hat, zeigen die Zahlen des vergangenen Jahres: "Wir haben im Jahr 2023 rund 200.000 Bücher mit einem Einkaufsvolumen von 2,75 Millionen Euro geliefert, die zu dem Zeitpunkt bei keinem Barsortiment lieferbar waren", so Blischke.

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