VVA modernisiert Hochregallager

Ein Schwerlastkran muss ran

6. März 2023
von Börsenblatt

40 Jahre haben die 14 Regalbediengeräte im Hochregallager von VVA in Gütersloh auf dem Buckel. Nach insgesamt rund 50 Millionen Fahrten und Materialermüdung müssen sie jetzt ausgetauscht werden. Das Lager wird über den Zeitraum weiterhin mehrschichtig betrieben.

Der Schwerlastkran im Einsatz

Die VVA investiert erneut mehrere Millionen Euro für das Großprojekt am Stammsitz in Gütersloh. Mit dem Austausch der 14 Regalbediengeräte im Hochregallager wurde jetzt begonnen, teilt das Unternehmen mit. Die Arbeiten werden sich bis ins kommende Jahr erstrecken. Die jeweils 34 Meter hohen und 16 Tonnen schweren, vollautomatisch fahrenden "Stahltürme" im Inneren des 60.000 Paletten Lagers werden zunächst zerlegt und im Anschluss mit Hilfe eines Schwerlastkrans, der über eine Tragkraft von bis zu 700 Tonnen verfügt, durch das geöffnete Dach des Hochregallagers entfernt. Die neuen Geräte werden komponentenweise durch das Dach in das Lager gebracht, wo die Montage erfolgt. "Zwar wird die maximal mögliche Systemlänge des riesigen Spezialkrans von 150 Metern nicht benötigt, aber 70 Meter Hubhöhe dürften erreicht werden", schätzt VVA-Chef Stephan Schierke. Für den Austausch wird zudem ein zusätzlicher Hilfskran mit einer Tragfähigkeit von 30 Tonnen benötigt.

Teil eines von 14 Bediengeräten im Hochregallager

Betrieb läuft weiter

Während der Modernisierungsarbeiten wird das Lager weiterhin mehrschichtig betrieben, wobei allerdings "nur" auf jeweils 45.000 Paletten im Hochregallager zugegriffen werden kann. Insgesamt lagern bei der VVA allein im Kreis Gütersloh 200.000 Paletten – neben Büchern auch immer mehr Spielwaren, auf die sich der nahegelegene Standort in Verl spezialisiert hat.

Das Hochregallager ist weit über die Grenzen von Gütersloh als Wahrzeichen der VVA bekannt, so die Mitteilung weiter. Es war nach Inbetriebnahme in den siebziger Jahren das größte vollautomatische Lager der Welt. Die Innovationsfreudigkeit des Unternehmens habe sich schon damals auch im Detail gezeigt: Jede Absenkbewegung der Regalbediengeräte wird seit über vier Jahrzehnten dazu genutzt, Strom zu gewinnen und in das Firmennetz einzuspeisen. Das Rekuperation genannte Verfahren ist heute vor allem bei Elektroautos bekannt, die beim Bremsen Strom zurückgewinnen und in die Batterie einspeisen.

Über die VVA:

Für mehr als 200 Auftraggeber liefert die Vereinigte Verlagsauslieferung (VVA – Arvato Media GmbH) von ihren drei Standorten Gütersloh, Verl und Gilching (Verlegerdienst München) Bücher, CDs, Zeitschriften und Spielwaren in den Handel und an die Endverbraucher. Durch ergänzende Lösungen im Logistik-, Vertriebs- und Finanzbereich realisiert man Komplettservice aus einer Hand. Als hundertprozentige Tochter der Bertelsmann SE & Co. KGaA ist das Unternehmen eingebunden in den Arvato-Geschäftsbereich Supply Chain Solutions. www.arvato-supply-chain.com