KNV-Insolvenz: Aktion mit Direktbelieferung

"Jetzt müssen wir strampeln"

25. Februar 2019
von Börsenblatt
Nach der KNV-Insolvenz hat Schaltzeit-Verleger Andreas Illmann gerechnet: Um die Einbußen wettzumachen, muss er 2.000 Bücher zusätzlich verkaufen. Daraufhin hat er eine Aktion gestartet - Illmann liefert seine Bücher in Berlin per Fahrrad an die Buchhandlungen aus.

"Die Insolvenz des zweitwichtigsten Zwischenhändlers der Buchbranche hat auch Auswirkungen auf uns Kleinverlage", sagt Schaltzeit-Verleger Andreas Illmann. Er hat ausgerechnet: "Als vorsichtiger Kaufmann rechne ich zunächst mal, dass ich nach der Insolvenz nichts mehr vom Weihnachtsgeschäft bekomme. Die Einbuße müssen wir erst mal wettmachen. Um den Verlust auszugleichen, brauchen wir 2.000 zusätzlich verkaufte Bücher".

Er hat deshalb für seinen Verlag die Aktion "Jetzt müssen wir strampeln" gestartet: Seit Freitag liefert er direkte Bestellungen (sowohl private Buchbestellungen als auch Buchhandelsbestellungen) am Verlagsstandort in Berlin zusätzlich auch direkt per Fahrrad aus. "Den Kopf in den Sand zu stecken hilft ja auch nicht weiter." Positiver Nebeneffekt seiner Fahrradaktion: "Ich komme mit den Kunden direkt ins Gespräch, die ordern dann auch noch nach." Sein Stand heute: "Nach aktueller Zählung brauchen wir noch 1.952 Bücher ... Auf geht's!"