Eigene Ravensburger Läden

"Wir werden dem stationären Handel keine Konkurrenz machen"

15. Juli 2019
von Börsenblatt
Über 20 bis 25 eigene neue Filialen hatte Ravensburger-Finanzvorstand Hanspeter Mürle im Interview mit der "Welt am Sonntag" gesprochen. Börsenblatt Online hat nachgefragt: Es geht um Inzenierungsmöglichkeiten für Spielwaren und darum, die Kundenansprache zu verbessern. Bücher spielen dabei so gut wie keine Rolle.

Im Gespräch mit der "Welt am Sonntag" hatte Mürle am 6. Juli von Einkaufszentren, Outlet-Centern, Flughäfen oder kleinen Städten ohne eigenen Spielwarenhandel gesprochen und die zunehmende Konzentration im Handel beklagt. Zudem drücken Insolvenzen von Ketten wie Toys'R Us, La Grande Récré und Top-Toy die Umsätze, Intertoys hat seine 23 Filialen in Deutschland geschlossen, viele inhabergeführte Spielwarenläden haben aufgehört. Im stationären Buchhandel gab es nun die Sorge, dass Ravensburger neue Direktvertriebsmöglichkeiten etablieren will.

Auf Nachfrage von Börsenblatt Online stellt Ravensburger-Sprecher Heinrich Hüntelmann klar: "Wir wollen keine Ladenkette eröffnen. Wir wollen in den Outletshops, die wir betreiben, vor allem eigene Erfahrungen sammeln." Bislang betriebt die Ravensburger Gruppe schon zehn eigene Läden (meist Outlet-Shops) in Deutschland und zwei in Österreich. "Denkbar sind in den kommenden Jahren eine überschaubare Anzahl weiterer Shops, wohl überwiegend im Ausland", erläutert Hüntelmann, aber das seien "noch sehr grobe Planungen". "Wir wollen vor allem eigene Erfahrungen sammeln, wie die Konsumenten agieren und wir unsere Marke für sie besser erlebbar machen." Ravensburger habe dafür Standorte gewählt, in denen es keinen stationären Spielwarenhandel gebe und wo Konsumenten die eigenen Produkte direkt erleben könnten. "Dem stationären Handel wollen und werden wir also keine Konkurrenz machen." In den Shops würden zudem ausschließlich Waren der Ravensburger Marken angeboten: "Es handelt sich im Wesentlichen um unsere Spielwaren, nur in seltenen Fällen werden auch Bücher verkauft."