Wirtschaftliche Auswirkungen von Corona

Oekom Verlag meldet Kurzarbeit an

7. April 2020
von Börsenblatt
Immer mehr Verlage gehen in Kurzarbeit: Auch der oekom Verlag nimmt ab April Kurzarbeit in Anspruch. Betroffen seien vor allem Lektorat und Herstellung, da man das Sachbuchprogramm für den Herbst erheblich reduziert habe.

Nachdem auch andere, große Verlage wie Hanser in der letzten Woche Kurzarbeit angekündigt haben (siehe Archiv), trifft es nun auch den oekom Verlag.
„Seit die Buchhandlungen geschlossen sind, ist der Buchabsatz innerhalb weniger Tage drastisch eingebrochen. Gleichzeitig beobachten wir, dass Bücher vermehrt remittiert werden“, erklärt oekom Verleger Jacob Radloff. "Bei den Publikumszeitschriften fehlen viele Verkaufsstellen, der Absatz der Zeitschriften im Bahnhofsbuchhandel wird – mangels Kunden – voraussichtlich ebenfalls stark zurückgehen.“ Zudem sei man mit Einbußen bei den Anzeigenumsätzen konfrontiert.

Auch weiterhin rechnet oekom mit Umsatzeinbrüchen von 50% oder mehr. Die Reduzierung des Herbstprogramms im Buchbereich habe unmittelbare Auswirkungen auf das Arbeitsvolumen des Lektorats sowie der Herstellung. Im Unternehmensbereich Zeitschriften komme es vor allem im Anzeigengeschäft und in Vertrieb und Marketing aufgrund wegfallender Absatzwege sowie abgesagter Messen und Tagungen zu Arbeitsausfällen.

Mit Hilfe der Kurzarbeit hofft der Verlag, die kritische Phase zu überstehen und Arbeitsplätze zu erhalten, ob die aktuelle wirtschaftliche Situation für das Unternehmen äußerst schwierig sei. "Unser Ziel ist es, für jede/n einzelne/n Mitarbeiter/in eine gute und einvernehmliche Lösung zu finden", so Radloff. "Wenn wir jetzt zusammenstehen, bekommen wir das hin."