Festival für junge Literatur

"Wortspiele" in München

4. März 2016
von Börsenblatt
Schon zum sechzehnten Mal finden die "Wortspiele. Internationales Festival für junge Literatur" in München (9.−11. März) statt. Das Wiener Pendant folgt vom 31. März bis 1. April.

Dieser Literatur-Event gehört zum festen Kulturrepertoire der Isar-Metropole. Veranstalter Johan de Blank gelingt dabei eines: Er präsentiert nicht nur Neuerscheinungen junger Autoren, meist zwischen 30 und 35 Jahre alt, sondern auch das Publikum ist zu einem Gutteil erfrischend jung. "Diesmal treten mehr weibliche Schriftsteller als Männer auf. Das gab's noch nie!", freut sich de Blank – 11 zu 7 lautet das genaue Ergebnis.

Was auch interessant ist: Es gibt viele Autoren mit ausländischen Wurzeln. Marjana Gaponenko kommt aus Odessa, Pierre Jarawan ist der Sohn eines libanesischen Vaters und einer deutschen Mutter, Rasha Khayat wuchs in Saudi Arabien auf und Kristina Schilke stammt aus Russland. Deswegen ist die Flüchtlings und Migrationsproblematik wie auch die Suche nach den eigenen Wurzeln bei den "Wortspielen" ein klares Thema.

Zu den bekannten Autoren, die an den drei Festivalsabenden auftreten, gehören Lena Gorelik, Thomas von Steinaecker und Marjana Gaponenko. Das Themenspektrum ist breit gefächert: Ausgeflippte, kranke oder gar verschwundene Väter machen es dem Leben ihrer Kinder schwer, junge Familien suchen das Glück in unruhigen Zeiten, man macht sich auf, unsere kaputte Welt zu retten. Dann gibt es noch in Milch badende Welness-Maniacs und die Protagonisten in Kathrin Wesslings Erzählungen wissen eines genau: "Liebeskummer ist ein Bumerang aus Stacheldraht." Die drei Abende bei den "Wortspielen" werden also spannend! Und wer keine Zeit für München hat, der kann die "Wortspiele" in kleinerer Formation auch in Wien erleben. (31. März – 1.April im Jazzclub Porgy & Bess).

Wortspiele in München: Muffatwerk, Club Amapere, 9. bis 11. März, Beginn jeweils um 20.00 Uhr.

Weitere Infos unter www.festival-wortspiele.eu

tro