Auszeichnung

Italo-Svevo-Preis an Sabine Peters

8. Juni 2016
von Börsenblatt
Die Hamburger Schriftstellerin Sabine Peters wird mit dem Italo-Svevo-Preis 2016 ausgezeichnet. Die Jury lobt den "unverwechselbaren Ton" der Autorin. Verliehen wird ihr die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung am 21. Juni im Literaturhaus Hamburg.

In der Begründung der Jury, die aus der Literaturkritikerin Katharina Teutsch, dem Germanisten Holger Helbig und dem Schriftsteller, Hochschullehrer und Jurysprecher Wolfgang Hegewald besteht, heißt es: "Sabine Peters erzählt allemal auf Augenhöhe der Figuren, denen ihr insistierendes Interesse gilt. Wie sie Personen, die sie in ihrer Prosa geduldig zu begreifen trachtet, zu Ansehen verhilft und Lebenswelten sondiert, es erinnert an Anton Tschechows Diktum, dass Prosaschreiben zwei Voraussetzungen habe, einen kalten Blick und Menschenliebe. Über beides verfügt diese Erzählerin in hohem Maße. Lakonie, der Hang zu elliptischer Verknappung und der Sinn für die abgründige Komik des Unglücks verbinden sich, samt einer melancholischen Unterströmung, zu einem unverwechselbaren Ton, der dieser Prosa eigen ist."

Sabine Peters, geboren 1961 in Neuwied am Rhein, studierte in Hamburg Literaturwissenschaft, Politologie und Philosophie. Von 1988 bis 2004 lebte und arbeitete sie als freie Autorin und Literaturkritikerin im Rheiderland / Ostfriesland, seit 2004 ist sie in Hamburg tätig. Zuletzt erschienen ihre Romane "Feuerfreund" (Wallstein 2010) in dem es um den Tod des geliebten Partners geht, und "Narrengarten" (Wallstein 2013), ein Panorama von Lebensentwürfen in der Großstadt.

Sabine Peters wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg (2005), dem Evangelischen Buchpreis (2006), und dem Georg-K.-Glaser-Preis (2012).

Die öffentliche Preisverleihung findet am 21. Juni (19.30 Uhr) im Literaturhaus Hamburg statt. Die Laudatio hält Holger Helbig.

Der Italo-Svevo-Preis wird seit 2001 an deutschsprachige Prosaautoren vergeben. Er will ein literarisches Werk für seinen Eigensinn und Rang ehren und fördern. Vorherige Preisträger sind etwa Giwi Margwelaschwili (2013), Jochen Missfeldt (2014) und Nina Jäckle (2015).