Japan Foundation Übersetzerpreis

Michael Stein fürs "Kopfkissenbuch" prämiert

26. Oktober 2016
von Börsenblatt
Für seine Neuübersetzung des "Kopfkissenbuchs" von Sei Shōnagon erhält Michael Stein den mit 5.000 Euro dotierten Japan Foundation Übersetzerpreis. Die Preisverleihung findet am 7. November im Japanischen Kulturinstitut Köln statt.

Der in Tokyo lebende Japanologe und Theaterwissenschaftler Michael Stein wird vor allem für die Neuübersetzung des "Kopfkissenbuches" (Manesse 2015) von Sei Shônagon aus dem 10. Jahrhundert, einem der bedeutendsten Werke klassischer japanischer Literatur, ausgezeichnet. Die Aufgabe, diesen in rhythmischer Gliederung verfassten Text in altem Japanisch in ein gut lesbares Deutsch zu übertragen sei ihm überzeugend gelungen, heißt es in der Medieninformation der Japan Foundation. Seine Übertragung wird von Anmerkungen begleitet, die dem Leser durchgängig eine Kontextualisierung der literarischen Sequenzen ermöglichen würden.

Michael Stein (geb. 1948) ist seit 1980 Universitätsdozent an der Musikfakultät der Nationalen Hochschule der Künste Tokyo. 

In Verbindung mit der Preisverleihung am 7. November ist eine Lesung aus dem "Kopfkissenbuch" (Makura no sôshi) vorgesehen mit einer Einführung von Elisabeth Scherer, Institut für Modernes Japan der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Barbara Conrady-Takenaka als Sprecherin.

Zum Preis

Das Japanische Kulturinstitut (The Japan Foundation) verleiht seit 1999 einen Übersetzerpreis (5.000 Euro) für das beste in den letzten drei Jahren aus der japanischen in die deutsche Sprache übersetzte und im deutschsprachigen Raum erschienene Buch.

Bewertet wurden für den aktuellen Preis Übersetzungen japanischer Literatur (Prosa und Lyrik), die in den Jahren 2013 bis Ende 2015 in deutscher Sprache in Buchform erschienen sind. Die Auswahl wurde von einer deutsch-japanisch besetzten Jury vorgenommen, deren Mitglieder sich schwerpunktmäßig mit literarischen japanischen Texten und deren Übersetzung befassen.

Es werden Übersetzer für Übertragungen ausgezeichnet, die durch besondere Genauigkeit und sprachliche Sensibilität hervortreten und dem deutschsprachigen Publikum bedeutende Werke traditioneller oder zeitgenössischer japanischer Literatur zugänglich machen.