Ehrung für "Vater der Wimmelbücher"

Ali Mitgutsch bekommt Bundesverdienstkreuz

28. September 2018
von Börsenblatt
Der Künstler und Illustrator Ali Mitgutsch, weltweit populär durch seine Wimmelbücher für Kinder, erhält das Bundesverdienstkreuz für seine außerordentlichen künstlerischen Leistungen. Das teilte sein Literaturagent Oliver Brauer mit.

An der geplanten Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland zum Tag der Deutschen Einheit in Schloss Bellevue, Berlin, könne der in München lebende "Vater der Wimmelbücher" aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen, so sein Literaturagent. Ali Mitgutsch sagt zur Ehrung: "Ich freue mich und bin natürlich stolz über diese Anerkennung. Besonders dankbar bin ich darüber, dass die Botschaft, die ich in meine Arbeit gelegt habe, nämlich, dass wir zwar in keiner heilen, aber in einer heilbaren Welt leben, seit so vielen Generationen verstanden wird“.

Ali Mitgutsch wurde 1935 geboren. Nach einer Ausbildung zum Schriftsetzer begann sein Werdegang mit einem Paukenschlag, als er 1969 den Deutschen Jugendliteraturpreis für sein erstes Wimmelbuch "Rund herum in meiner Stadt" bekam – seither ist das Buch, neben vielen anderen Titeln, beim Ravensburger Verlag durchgehend lieferbar. Seine Bücher sind seit Generationen aus vielen Kinderzimmern nicht wegzudenken – dank zahlreicher Lizenzen auch weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Der Erfinder des Wimmelbuch-Genres führe bis heute alle Verkaufsränge an.

Die Geschichte seiner Kindheit hat Ali Mitgutsch gemeinsam mit seinem Freund und Berater Ingmar Gregorzewski aufgeschrieben: "Herzanzünder – Mein Leben als Kind" (dtv).

Bei der Verleihung 2. Oktober werden insgesamt 29 Personen mit einem Verdienstorden geehrt, darunter laut Mitteilung des Bundespräsidenten auch die Übersetzerinnen Larissa Bender und Anne Birkenhauer-Molad, der Synchronsprecher Christian Brückner, der Schriftsteller Rainald Goetz, der ehemalige Kulturstaatsminister Michael Naumann und die Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken.