Neue Titel erscheinen "digital first"

Pearsons langsamer Abschied vom gedruckten Lehrbuch

18. Juli 2019
von Börsenblatt
Pearson, der größte Bildungsverlag der Welt, treibt den Ausstieg aus dem gedruckten Lehrbuch voran. Künftig sollen neue Titel digital erscheinen, der Anteil von Printlehrbüchern, die aktualisiert werden, soll drastisch sinken.

Pearson-Chef John Fallon erklärte laut BBC Online, Studenten könnten künftig physische Lehrbücher nur noch mieten, außerdem würden die Titel seltener aktualisiert. 2020 will der Verlag nur noch 100 seiner insgesamt 1.500 Printtitel überarbeiten, 2019 sind es noch 500.

Fallon geht davon aus, dass Studenten mittlerweile eher zum digitalen Lehrbuch greifen. "Wir haben inzwischen den Wendepunkt überschritten". Inzwischen macht Pearson mehr als die Hälfte seiner Umsätze mit digitalen Produkten.

Neben den veränderten Nutzergewohnheiten ist Pearsons Schritt aber auch vor einem monetären Hintergrund zu sehen: Viele Studenten, vor allem in den USA, kaufen schon lange keine druckfrischen Lehrbücher mehr, sondern mieten sich gebrauchte Titel, um Geld zu sparen.

Für das erste Quartal 2019 verbucht Pearson zwar einen Umsatzanstieg von zwei Prozent, für das US-Geschäft rechnet das Unternehmen allerdings mit einem Umsatzrückgang von fünf Prozent in diesem Jahr.