Die Sonntagsfrage

"Print wirkt – oder warum schaltet die Büchergilde eine Text-Anzeige in der FAS, Herr Elspas?"

20. September 2019
von Börsenblatt
"Machen Sie sich Ihren Kohleausstieg einfach selbst." Unter diesem Titel hat die Büchergilde in der Sonntagszeitung der "Frankfurter Allgemeinen" dafür geworben, Mitglied des Buchclubs zu werden, Genossenschaftsanteile zu zeichnen und zum Weltkindertag in eine Partnerbuchhandlung zu gehen. Ohne Logo, ohne Bild, mit ganz viel Text. Die Strategie dahinter erklärt Büchergilde-Geschäftsführer Alexander Elspas in der Sonntagsfrage.   

Auf unsere Anzeige gibt es erfreuliche Resonanz. Wir haben schon am Sonntag sehr viel Zuspruch erhalten und auch die ersten konkreten Anfragen bekommen. Nach dem Büchergilde-Magazin wurde gefragt, nach den Bedingungen einer Mitgliedschaft und – was uns natürlich sehr freut – eine ganze Reihe von Menschen möchte Genossenschaftsanteile zeichnen. Das ging den Rest der Woche munter weiter. Also: Ja, Print wirkt.

Das Konzept der Anzeige stammt von Rainer Groothuis. Wir haben erst einmal ein wenig skeptisch auf diesen Begriff "Kohleausstieg" geschaut, aber das "Aha" kam dann schnell. Und wie die Reaktionen zeigen, haben auch die FAS-Leser diesen "Twist" sehr schnell begriffen und positiv bewertet. Uns hat die Klarheit des Texts überzeugt, und die leicht ironische Tonalität ist erfrischend. Das hat Rainer Groothuis wirklich gut gemacht.

Warum haben wir auf eine FAS-Anzeige gesetzt, statt auf Instagram & Co.? Wenn alle Leute in die Social Media rennen, kommt da schnell Gedränge auf. Die FAS-Leser sind ziemlich genau die Leute, die aufgeschlossen sind für das, wofür die Büchergilde steht: Hohe inhaltliche Qualität, Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen. Ich bin skeptisch, ob Social Media uns diese Zielgruppe so passgenau liefern kann.

Und: Wenn all diejenigen, die sich bislang interessiert gezeigt haben, tatsächlich Genossen werden, dann hat sich die Sache gelohnt. Wir planen weitere Anzeigen, aber nicht ganz in dieser Größe.