Das 784 Seiten umfassende Buch ist zeitgeschichtlich hautnah und authentisch, bekräftigte Droemer-Knaur-Verleger Hans Peter Übleis. Kohl beschreibt darin das Herzstück seiner Regierungszeit - die Jahre zwischen 1990 und 1994.
Doch zunächst wurde vor der versammelten Presse aktuelle Tagespolitik abgehakt: Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse habe sich am morgen für seine jüngsten verletzenden Äußerungen in einem Brief in aller Form entschuldigt. Er nehme die Entschuldigung an, Punkt.
Helmut Kohl beharrt auch mit diesem weiteren Erinnerungsband auf eine Festschreibung seiner Sicht der Ereignisse in den Jahren der Wiedervereinigung. Es war die spannendste Zeit meines Lebens. Es sei kein Buch der Rache an Politikerkollegen, aber Sympathien und Antipathien wären wohl unverkennbar. Der Altkanzler räumte ein, in diesen entscheidenden Jahren unter dem Druck der Zeit, auch politische Fehler gemacht zu haben. Es hätte eben keinen Masterplan zur deutschen Einheit gegeben, man musste auf die Ereignisse reagieren. Auf die politischen Bedingungen dafür ginge er ausführlich in seinem Buche ein.
Dass der Name Angela Merkel nur dreimal Erwähnung finde, habe allein mit dem gesetzten Zeitrahmen des Buches zu tun. Kohl kündigte an, im nächsten Jahr mit dem Schreiben des abschließenden vierten Bandes seiner Erinnerungen zu beginnen.
Die Startauflage des dritten Bandes liegt bei 100.000 Exemplaren. Teil I und II der Kohl-Memoiren ist bisher jeweils 150 000 Mal verkauft worden.
