"Die Bibliothek in der Handtasche" - die NZZ hat sich Amazons neues Lesegerät für elektronische Bücher angesehen:
Amazon hat am Montag ein elektronisches Buch vorgestellt. Das Lesegerät ist in den USA ab sofort für 399 Dollar zu kaufen. ... Eine erste Besonderheit ist der Schwarzweissbildschirm, der eine von E-Ink entwickelte Technik nutzt. Hier müssen einzelne Pixel nur aufgefrischt werden, wenn sich der Bildschirminhalt ändert. Das spart einerseits Strom, verhindert anderseits das Flimmern.
Eine zweite Besonderheit besteht darin, dass der Kindle über Mobilfunk laufend mit neuen Inhalten versorgt werden kann. Für diese Verbindungen werden keine separaten Kosten verrechnet. Ein Buch kostet $ 9.99. Das Angebot soll 88 000 Titel umfassen. Neben Büchern lassen sich auch Zeitungen, Zeitschriften oder Blogs auf das Gerät laden. Die «New York Times» beispielsweise kostet $ 13.99 monatlich, das «Wall Street Journal» gibt's für $ 9.99. Die gespeicherten Texte lassen sich durchsuchen, in verschiedenen Schriftgrössen darstellen und auch annotieren.
"Suche nach Orientierung" - Peter Michalzik schreibt in der "Frankfurter Rundschau" über die Suche nach einem neuen "Spiegel"-Chef:
Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur der Zeit, wird zwar seit Tagen gehandelt, will es aber nicht werden. Ein Mann der Süddeutschen, etwa der geniale Kurt Kister oder der hochtalentierte Dominik Wichmann? Von der SZ soll es niemand werden, sagt man beim Spiegel, warum auch immer. Auch der Chefredakteur dieser Zeitung, Uwe Vorkötter, ist im Gespräch. Genauso wie Frank Plasberg, dessen "Hart aber fair" gerade vom WDR zur ARD gewandert ist. Aus dem Spiegel selbst sollen die Aust-Stellvertreter Joachim Preuß und Martin Doerry, genauso wie Cordt Schnibben, bereits abgewunken haben. Bleibt Matthias Müller von Blumencron, der Spiegel-Online zum führenden deutschen Nachrichtendienst im Netz gemacht hat. Alle der Genannten könnten dem Spiegel ein unabhängiges, kritisches, souveränes Profil geben. Sie alle könnten dem Spiegel das geben, wonach der deutsche Journalismus sich sehnt. An Gruner & Jahr und den Mitarbeitern ist es nun, sich zu überlegen, wer das am besten kann. Nebenbei müssen sie aber auch noch die Frage beantworten, wer die besten Titelgeschichten hinbekommt. Da dürfte es schwer werden, jemand zu finden, der vor Aust besteht.