Gestartet war das vielbeachtete Projekt im Herbst 2006 mit einer klaren Ansage: Gut erzählte Sachbücher hatten die drei kreativen Berliner machen wollen und hatten sich über einen finanzkräftigen und vor allem sympathischen Partner gefreut wie auch über die zugesicherte Programmhoheit. Bei Klett war die Parole Wissensbücher für junge und junggebliebene Leser ausgegeben worden. Zusatzwunsch: Bücher mit Bestseller-Potenzial.
Wie nun zu hören ist, haben sich die Stuttgarter andere inhaltliche Akzente vorgestellt, als die, die sich im ersten Programm von Booklett und auch in den Frühjahrs-Ankündigungen zeigen. Der Aspekt Wissensbücher fürs junge Publikum sei zu kurz gekommen. Unzufriedenheit herrscht dem Vernehmen nach auch hinsichtlich der bisherigen wirtschaftlichen Daten. Das erste Programm bleibe hinter den Erwartungen zurück, heißt es.
Klett-Unternehmenssprecher Thomas Klugkist bestätigte auf BÖRSENBLATT-Anfrage die Rückzugsabsicht.
Im Berliner Booklett-Büro war zuletzt die Sorge gewachsen, dass die Zusammenarbeit nach dem Ausscheiden der beiden Klett-Manager Uwe Brinkmann und Richard Spies, mit denen man die zentralen Verabredungen seinerzeit getroffen hatte, schwieriger werden könnte. Diese Sorge erweist sich nun also als begründet, noch bevor das zweite Programm vorgelegt werden konnte.
Im Klett-Mutterhaus an der Rotebühlstraße will man künftige Projekte zum allgemeinen Sachbuch dort anbinden, wo dieses Segment ohnehin betreut wird: bei Klett-Cotta. Für stärker bildungsbezogene Projekte sehen die Schwaben wohl noch Platz bei den Schulbuchverlagen und etwa auch bei Pons.