Von hungrigen Erstsemsetlern und anderen Schwierigkeiten…

29. November 2007
Redaktion Börsenblatt
Wenn man nicht in der Buchhandlung steht und dort ab November von gestressten Weihnachtseinkäufern überrannt wird, verliert man doch glatt das Zeitgefühl. Vor drei Tagen wurde mir plötzlich bewusst: Hoppla, in vier Wochen ist Weihnachten! Und: Oh, das halbe Semester ist schon rum!!
Abgesehen davon, dass das Glühwein auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt bedeutet, hat mich das zu der Frage geführt: Was hab ich denn überhaupt schon gelernt? Mmh… doch so einiges! Die erste Herausforderung lag darin, ohne Internet an den Vorlesungsplan zu kommen, die kreativen Vorlesungskürzel (Was bitte ist „FSWENBV01“???) zu deuten, und zur richtigen Zeit im richtigen Raum zu erscheinen. Wo ich auch schon beim zweiten Punkt wär: Man muss den weit verbreiteten Trugschluss hinter sich lassen, dass Studenten lange schlafen. Von wegen! Vorlesungsbeginn: 7:30Uhr. Da soll noch mal einer sagen Studenten hätten ein lockeres Leben. Sie müssen nämlich auch versuchen, sich schnell die 45 Gesichter der Kommilitonen einzuprägen, nach Möglichkeit mit dazugehörigem Namen, damit sie dann bei der frühzeitigen Referatvergabe auch wissen, mit wem sie eigentlich zusammenarbeiten. Bei diesem Arbeiten lernt man dann auch gleich wo die Bibliothek ist, wie man in derselbigen das richtige (aus einer endlos langen Literaturliste ausgewählte) Buch findet und dieses dann auch noch ausleiht. Wenn man dabei nicht ziemlich schnell ist, geht es einem wie mir. Zu spät dran – Buch weg! Wieder was gelernt! Und noch so eine Erstsemesterhürde: Mittagspause! Mensa! Hier lernen unbescholtene, blauäugige Erstsemestler, dass es zwar viele Tische gibt, aber noch viel mehr Studenten. Vielleicht haben sich die Planer gedacht dass Mensaessen ja nicht im besten Ruf steht, und daher sowieso nur wenige Studenten hier essen werden. In der Mensa Academica ist das aber anders: Gutes Essen = vollbesetzte Tische = vollkommen überrumpelte Erstsemester. Nach ein paar Tage lernt man: schnell sein lohnt sich!