Aus- und Fortbildung

Berufsbild Buchhändler und Mediencampus Seckbach

29. November 2007
Redaktion Börsenblatt
Sicherung der Bildungskompetenz, ein besseres Image der buchhändlerischen Berufe, die Vernetzung der an der Berufsbildung beteiligten Institutionen und die Neuprofilierung der Schulen des Deutschen Buchhandels waren die wichtigsten Themen des neuen Berufsbildungsausschusses des Börsenvereins, der gestern in Frankfurt tagte.
Die Weiterentwicklung der buchhändlerischen Berufsbilder wird ein Kernthema des kommenden Jahres sein: Derzeit reichen die Bildungsangebote der Branche vom fundierten Einstieg durch eine kaufmännische Lehre in den Ausbildungsberufen Buchhändler/in und Medienkaufmann/-frau über praxisorientierte Seminarangebote für Ein- und Aufsteiger bis zu berufsbegleitenden Weiterbildungsangeboten wie dem Fachwirt und dualen Studiengängen. Hier sollen künftig Neuqualifizierungsmodule und Baukastensysteme die Orientierung erleichtern und zu systematischer Weiterbildung anregen. Insbesondere das Berufsbild des Buchhändlers soll entscheidend erneuert werden; hier wird mit Spannung der Rücklauf der Fragebogen zu buchhändlerischen Anforderungen und Kenntnissen erwartet. Der zweite Schwerpunkt ist das Marketing in Bezug auf die Berufsbilder der Branche. »Wir müssen auf die Frage: Wie locken wir die Leute in die Buchbranche? künftig mit klaren Konzepten reagieren können«, sagte die wiedergewählte Vorsitzende des Berufsbildungsausschusses, Karin Schmidt-Friderichs. »Etwas mit Medien« sei einer der mit Abstand häufigsten Wünsche junger Menschen an Berufsberater – dieses Potenzial müsse entschieden besser ausgeschöpft werden. »Und wir müssen das Thema Bildung in die Köpfe der Vorstände von Unternehmen bringen, damit diese den Nutzen von Aus- und Fortbildung erkennen.« Schmidt-Friderichs forderte die gesamte Branche auf, hier tatkräftig mitzuwirken. Der dritte Schwerpunkt befasst sich mit der Vernetzung aller im Bildungsbereich Engagierten in der Branche, ob Landesverbände, Bundesverband, Hochschulen, Institutionen etc. Schließlich tagte der Berufsbildungsausschuss als Beirat der Schulen des Deutschen Buchhandels und arbeitete an deren Neuprofilierung als »Mediencampus Seckbach«. Man wolle die Strukturen der Schulen erweitern, so dass hier inhaltlich wie organisatorisch ein Unternehmen entstehen könne, das Impulse in die Branche geben und sämtliche Möglichkeiten wie E-Learning einbeziehen könne, erläuterte die Bildungsdirektorin des Börsenvereins, Monika Kolb-Klausch. Auch eine Vernetzung mit Berufsschulen ist angedacht. »Wir müssen uns in Seckbach von einem Schuldenken verabschieden und, nicht zuletzt durch die tiefgreifenden Veränderungen in der Buchbranche, unser Portfolio wie auch die Zielgruppe erweitern«, so Kolb-Klausch. »Ein Imagewandel ist unumgänglich.« Die Mitglieder des Berufsbildungsausschusses bestätigten Karin Schmidt-Friderichs (Verlag Hermann Schmidt) als Vorsitzende und Ute Kammerer (Springer Verlag) als Stellvertreterin für drei Jahre. Auf dem Foto sind zu sehen (hintere Reihe, von links): Ute Bauer (Kulturkaufhaus Dussmann, Berlin), Nina Wagenbach (Verlag Klaus Wagenbach), Olaf Geyer (Buchhandlung Wittwer, Stuttgart), Viola Taube (Buchhandlung Taube, Nordhorn), Herbert Lichti (Gutenberg-Buchhandlung, Mainz), Angelika Busch (Landesverband Niedersachsen-Bremen), Gabriele Schink (Landesverband Nordrhein-Westfalen), Michael Fecke (Thalia, Kassel), Johannes Scherer (Landesverband Baden-Württemberg) sowie vordere Reihe, sitzend: Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteher Gottfried Honnefelder und Ute Kammerer