Publikationspartnerschaft

Elsevier mit erster Open-Access-Vereinbarung in den USA

22. November 2019
von Börsenblatt
Die US-amerikanische Carnegie Mellon University (CMU) und Elsevier melden den Abschluss einer Vereinbarung zur Open-Access-Transformation − zudem können ab 2020 Artikel von CMU-Autoren Open Access veröffentlicht werden. Es ist Elseviers erste Vereinbarung dieser Art in den USA. − Update: Auch in Schweden wurde eine vergleichbare Vereinbarung getroffen.

Im Zentrum steht laut gemeinsamer Mitteilung der freie und offene Zugang zur Forschung der Universität. Wissenschaftler, die an der Carnegie Mellon angestellt sind, erhalten somit Zugriff auf alle Wissenschaftsjournale von Elsevier. Hinzu kommt, dass alle von CMU-Autoren verfassten Artikel ab dem 1. Januar 2020 in Open Access veröffentlicht werden können.

"Carnegie Mellon ist darauf bedacht, die öffentlich finanzierte Forschung unserer Universität weltweit zugänglich zu machen,“ sagte Hochschulleiter James H. Garrett, Jr.: "Indem wir unsere Forschung über eine Open Access-Plattform zur Verfügung stellen, unternehmen wir einen wichtigen Schritt hin zum Teilen von Informationen und ebnen für Kolleginnen und Kollegen aus allen Forschungs-Disziplinen den Weg in die Zukunft."

Neben dieser Publikationspartnerschaft werden CMU und Elsevier bei strategischen wissenschaftlichen Forschungsprojekten zusammenarbeiten. “Elsevier setzt sich für Open Access ein und wir freuen sehr, das erste transformative Abkommen in Nordamerika abgeschlossen zu haben", sagte Elsevier Executive Vice President Gino Ussi.

Keith Webster, Dean of University Libraries and Director of Emerging and Integrative Media Initiatives, ergänzt: "Als erste Universität, die dieses neue Publikations-Modell mit Elsevier einführt, möchten wir dessen Machbarkeit für andere Institutionen beweisen."

Carnegie Mellon (www.cmu.edu) ist eine private und international anerkannte Universität mit Programmen in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Wirtschaft und Public Policy, Gesellschaftswissenschaften und Kunst − mit mehr als 14.000 Studentinnen und Studenten.

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Update, 22. November: Transformative Vereinbarung zwischen Bibsam und Elsevier

Das schwedische Bibsam-Konsortium und Elsevier haben heute eine Read & Publish-Vereinbarung unterzeichnet. Schwedische Forscher werden folglich wieder Zugang zu den 2.000 Zeitschriften des Verlages haben. Darüber hinaus steht ihnen die Möglichkeit zur Verfügung, alle schwedischen Forschungsartikel in Open Access zu veröffentlichen.

Die letzte Vereinbarung zwischen Bibsam und Elsevier wurde der Mitteilung zufolge 2018 beendet, weil die Verhandlungspartner keine Lösung finden konnten, die den jeweiligen Anforderungen an nachhaltige Preise und Open Access entsprach. Nach Verhandlungen liegt nun ein neues Abkommen vor, das die Anforderungen und den fairen Mehrwert für beide Seiten widerspiegle. Der Publikations-Output im Rahmen der Vereinbarung wird auf circa 3.800 Artikel pro Jahr geschätzt.

Die neue Vereinbarung hat eine Laufzeit von drei Jahren und beginnt am 1. Januar 2020. Die Gesamtkosten für 2020 werden nach dem 10. Dezember festgelegt, wenn die teilnehmenden Organisationen entschieden haben, ob sie dieser beitreten werden.

Das Bibsam-Konsortium hat kürzlich zudem neue Verträge mit SAGE und Wiley unterzeichnet und kann somit transformative Vereinbarungen mit den sechs größten wissenschaftlichen Zeitschriftenverlagen Elsevier, Wiley, Springer Nature, Taylor & Francis, SAGE und Oxford University Press vorweisen. Der Zweck von Transformationsabkommen besteht darin, von der Bezahlung von Abonnements auf die Bezahlung von Open-Access-Publikationen umzustellen. Die neuen Vereinbarungen sollen schwedische Forscher beim Übergang zu einem auf Open-Access basierenden Publikationssystem unterstützen.

Über das Bibsam-Konsortium: Seit 1996 verhandelt die Schwedische Nationalbibliothek Lizenzverträge für elektronische Informationsressourcen im Auftrag von schwedischen Universitäten, Hochschulen, Regierungsbehörden und Forschungseinrichtungen. 83 Organisationen beteiligen sich an mindestens einer der 65 Vereinbarungen und der Gesamtumsatz 2019 beträgt 28 Millionen Euro.