"Zwischen Walser und der FAZ bestand einmal ein Konflikt. Der Autor wurde von der Zeitung des Antisemitismus verdächtigt. Nun druckt das Blatt im nächsten Februar Auszüge aus seinem neuen Roman. Verkehrte Welt?", fragt Gerrit Bartels im "Tagesspiegel".
"Da stutzt man dann doch: War da nicht mal was zwischen Walser und der FAZ? Hatte nicht FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher einst den Walser-Roman Tod eines Kritikers als ein Dokument des Hasses gelesen, Walser unter schwersten Antisemitismusverdacht gestellt und den zum Vorabdruck vorgesehenen Roman wieder aus dem Blatt gekippt?
Fünfeinhalb Jahre ist das her, also bei weitem noch nicht so lang, dass das Vergessen seine wohltuende Arbeit verrichten kann. Es scheint aber, als seien die verbitterten Kombattanten von damals wieder ein Herz und eine Seele, als sei Walser wieder satisfaktions- und FAZ-fähig und die FAZ wieder die erste Adresse für Walser. Hat da jemand nachgegeben oder ist von seinen Positionen abgerückt? Wohl kaum. Äußerungen in dieser Richtung gab es keine. Hat Walser den Streit nun gewonnen? Oder zeigt sich die FAZ großzügig, weil auch sie glaubt, dies sei Walsers größter Roman überhaupt und erinnerungspolitisch sowieso nur etwas für Literaturwissenschaftler?"
"Die deutschen Buchhändler werden J.K. Rowling in diesem Jahr wohl eine besonders große Silvester-Rakete zünden", schreibt Uwe Wittstock in der "Welt".
"Doch der Potter-Erfolg war nicht nur ein Geschenk für die Buchbranche, die Buchbranche hat sich den Potter-Erfolg auch mit zuvor nie dagewesenen Marketingmitteln verdient. Die sorgfältige Geheimhaltung des jeweils neuesten Bandes durch den Mutterverlag Bloomsbury, die kunstvoll inszenierten Erstverkaufstage und die langen Potter-Nächte davor - all das und noch viel mehr machte den Romanzyklus zu einem globalen Buchhandelsereignis. Die Branche hat gezeigt, wie stark sie sein kann. Und dass sie sich zu modernisieren vermag jenseits der Konzentration in immer größere Buchhandelsketten."
Johannes Gernert porträtiert in der "Frankfurter Rundschau" den Wikipedia-Mitbegründer Jimmy Wales.
"Auch wenn Wales oft einem genialischen "Nerd" ähnelt - angefangen hat er als Geschäftsmann. Er studierte Finanzwissenschaften, brach zwei Promotionsversuche ab, war dann aber als Börsenhändler erfolgreich. Sein erstes Internetprojekt bot den Nutzern Unterhaltung - und Busenbilder. Erst als er sich mit dem Philosophen Larry Sanger zusammentat und mit ihm Wikipedia gründete, ließ er sich von gemeinnützigen Interessen leiten."