Kurzbefund: Kopfschütteln über den desolaten Zustand der Firma, aber auch Zuversicht, dass die Rückkehr zur Profitabilität gelingen wird.
Der für den Turnaround der schwer angeschlagenen BAG gewonnene Manager nahm kein Blatt vor den Mund, als er den Verlegern schilderte, was er im Herbst des vergangenen Jahres in Frankfurt vorgefunden hatte: "Die Firma war personell total überbesetzt. Und im Keller stehen Rechner aus den 80er Jahren da gibt es nur sehr wenige Menschen, die das Zeug überhaupt noch beherrschen. Alles sieht geordnet aus, aber es ist ein großes Desaster."
Die BAG-Töchter ZMV und FGM gingen in Liquidation, so Antoni. Die technische Seite des BAG-Kerngeschäfts gehe in diesen Tagen auf einen anderen Dienstleister über; die Verträge sollen am morgigen Freitag unterzeichnet werden.
Die Zukunft der BAG sieht Antoni in einem dann wieder profitabel betriebenen Kerngeschäft: der Zentralregulierung und dem IBU-Bestellservice. "Wir werden uns stärker auf die Betreuung der Kunden konzentrieren, wir werden unserer Aktivitäten in Vertrieb und Marketing verstärken."
Derzeit gehe der Umsatz der BAG "leicht zurück", was eng mit dem Konzentrationsprozess im Buchhandel zusammenhänge. Dennoch wagte der BAG-Chef eine optimistische Prognose. "In 10 Jahren wird der Schuldenberg der BAG so weit abgetragen sein, dass er dann kein Problem mehr darstellt".
Voraussetzung dafür: dass die Branche weiterhin und wieder neu der BAG Vertrauen schenkt.