TV-Kommissare lesen Kriminalfälle - diese Mischung ist ein Erfolgsrezept. "Wie wäre es denn, wenn mal echte Kommissare Schauspielerbiografien lesen würden", scherzt Peter Fricke. Eigentlich ärgert er sich aber darüber, dass manchmal offenbar die Prominenz mehr Gewicht hat als die Sprecherleistung. Fricke spricht eine der Hauptrollen in dem 12-stündigen Hörspiel "Die Ästhetik des Widerstands" von Peter Weiss unter der Regie und Bearbeitung von Karl Bruckmaier.
"Man muss sich eine Partitur bauen, das Werk durchdringen und dafür in die Einsamkeit gehen", sagte Fricke in Wiesbaden. Gemeinsam mit Robert Stadlober, David Grubbs und vielen anderen macht Fricke die von Bruckmaier subtil durchkomponierte Romantrilogie "Die Ästhetik des Widerstands" von Peter Weiss zu eine "akustischen Revolution", so Jurymitglied Volker Lilienthal in seiner Laudatio. "Mein Mann hätte sich sehr über die Produktion gefreut", lobte die Witwe des Schriftstellers Gunilla Palmstierna-Weiss das Produktionsteam bei der Preisverleihung im Staatstheater. Die Inszenierung ist als Koproduktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Westdeutschen Rundfunk entstanden. Für den Mut, das Werk als Hörbuch auch auf den Markt zu bringen, wird die Hörverlag-Chefin Claudia Baumhöver ausgezeichnet.
Für den richtigen Ton in dem Kinder- und Jugendhörbuch "Das Buch von allen Dingen" des Niederländers Guus Kuijer sorgt Rainer Strecker. Er verbinde durch behutsame Interpretation die stakkatoartigen Sätze, lobt Laudatorin Roswitha Budeus-Budde.
Die hr2-Hörbuch-Bestenliste wird seit Mai 1997 von hr2-kultur und dem BÖRSENBLATT herausgegeben. Kooperationspartner sind die Zeitschriften Chrismon und Hits für Kids.
