Interview

Verpasste Chance?

24. Januar 2008
Redaktion Börsenblatt
Seit gestern läuft die Paperworld in Frankfurt, die Leitmesse für PBS-Artikel und Kreativ-Anbieter. Den Buchhandel scheint das Großereignis jedoch wenig zu interessieren. Ein Fehler? boersenblatt.net sprach mit Luz-Werner Wissenbach, Leiter Marketing & Vertrieb Buch beim OZ Verlag, der auf der Paperworld ausstellt.
Wie viele Buchhändler sind bei Ihnen heute am Stand vorbei gekommen? Wissenbach: Den klassischen Buchhändler werden Sie hier auf der Messe kaum antreffen. Was bei uns am Stand aufschlägt sind höchstens die Buch- und Schreibwarenhändler - mit einem geringen Anteil Buch. Warum? Wissenbach: Die wenigsten Buchhändler beschäftigen sich aktiv mit Bastelbüchern. Da sie den Bereich aber auch nicht ganz vernachlässigen können, greifen sie auf die Pakete der Barsortimente zurück. Warum haben Kreativbücher und Bastelbedarf einen so schlechten Stellenwert für Buchhändler? Wissenbach: Die meisten Buchhändler wollen Belletristik verkaufen. Kreativbücher haben immer noch mit Imageproblemen zu kämpfen. Was geht dem Buchhandel dadurch verloren? Wissenbach: Viele Buchhändler wissen gar nicht, dass sie mit diesem Segment regelmäßig Geld verdienen. Im täglichen Verkauf werden diese Bücher oft gar nicht wahrgenommen - sie laufen so nebenher. Ein Blick aufs Warenwirtschaftssystem zeigt jedoch oft deutlich einen kontinuierlichen Abverkauf. Was raten Sie dem Handel? Wissenbach: Kreativbücher sind eigentlich ein spannendes Segment. Da lässt sich einiges Zeigen, wenn man etwa an besondere Dekoaktionen denkt.