Regionalkrimis

Immer noch stabil

23. Januar 2020
von Börsenblatt

Seit mehr als 20 Jahren gibt es ihn – den Regionalkrimi. Von Kritikern meist geschmäht, hat sich das Genre für viele Verlage zu einem verlässlichen Umsatzsegment entwickelt, auch wenn die Zahl der Novitäten in den vergangenen Jahren laut VLB gesunken ist.

Für den bisherigen Höhepunkt sorgte das Jahr 2015, in dem in allen Ausgabeformaten 818 Erstausgaben von Regionalkrimis erschienen, davon allein 473 E-Books. Das war zu einem Zeitpunkt, als der Leserschwund auf dem deutschen Markt noch nicht so sichtbar war wie zwei Jahre später.

Der Anteil an Hardcover- und Paperback-Novitäten bewegte sich bis 2013 auf einem vergleichsweise niedrigen Level. Danach stieg er deutlich an und erreichte mit 122 Hardcover-Titeln im Jahr 2017 eine vorläufige Bestmarke. Im selben Jahr erschienen 221 Krimis als E-Books und 134 als Taschenbuch (nicht Paperback!).

Rechnet man Hardcover- und Paperback-Ausgaben zusammen, so erschienen im Jahr 2018 in beiden Formaten 162 Titel (davon 116 Hardcover), 2019 waren es 164, davon 105 Hardcover. Die Zahl der E-Book-Ausgaben nahm von 2017 bis 2019 auf 140 ab, die Zahl der Taschenbuchausgaben ging auf 124 zurück. In allen Fällen handelte es sich um Erstauflagen (alle Angaben: VLB).

Durch die Verschiebung der Formate hin zu Hardcover und Paperback hat sich im Laufe der Jahre die Preisstruktur verändert: Viele Regionalkrimis werden zu Preisen zwischen 13 und 16 Euro angeboten (Premium-Formate und Paperbacks), Hardcover entsprechend teurer. Das erklärt zum Teil die Tatsache, dass die Umsätze bei vielen Verlagen stabil bleiben oder sogar steigen.

Mehr Einzelheiten dazu erfahren Sie im Börsenblatt Spezial Krimi & Thriller (Börsenblatt 4/2020), das am 23. Januar erschienen ist.

roe