Preise steigen

Libri will weniger subventionieren

25. Februar 2020
von Börsenblatt
Libri kommt zum 1. April mit einem neuen Transportpreismodell, "um die Übernacht-Belieferung tragfähig zu gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit des stationären Sortiments zu sichern", wie das Unternehmen mitteilte.

Das Modell solle dem Buchhandel weiterhin die von Libri bekannte Planungssicherheit geben. Es bepreise die wesentlichen Komponenten Anfahrt, Paket und Gewicht. Da eine feste Zustellkapazität für den Buchhändler bereitgehalten werde und packstück- und gewichtsunabhängig Kosten für die Anfahrt anfielen, werde eine Transportpauschale eingeführt, so Libri.

Der Zwischenbuchhändler hat an mehreren Stellschrauben gedreht - im Detail sieht das Modell folgendermaßen aus:

  • Barsortiment: Hier gelten weiterhin Kilo-Preise gelten, die mit zunehmenden Umsätzen geringer werden (Jahres-Umsatz-Staffel).
  • Verlegerbeischlüsse: Hier gilt zukünftig ein Packstück-Modell, wie es von den Paketdiensten bekannt ist. Die Tarife setzen sich aus einem Fixbetrag pro Paket und einem Kilopreis zusammen.
  • Transportpauschale: Diese monatliche Gebühr ist neu und abhängig von der Zustellfrequenz (i.d.R. 5 oder 6 Tage).

Libri bezuschusse den Transport über den Bücherwagen seit dessen Bestehen – inzwischen betrage der subventionierte Anteil der Kosten ein Drittel, rechnet das Unternehmen vor. Die äußerst moderaten Erhöhungen der Transportpreise im letzten Jahrzehnt hätten nicht verhindern können, dass die Lücke zwischen Transportkosten und Transporterlösen immer größer werde.

Es mangele an Fahrern und damit würden die Lohnkosten steigen. Als weitere Gründe werden höhere Kraftstoffpreise, mehr Mautgebühren sowie gesetzliche Regelungen, etwa Mindestlohn oder Lenkzeiteinschränkungen, genannt. Zudem nehme die Verkehrsdichte zu, so dass mehr Fahrer benötigt würden. Die subventionierte Summe müsse auf ein vertretbares Niveau gebracht werden, um auch zukünftig wirtschaftlich arbeiten zu können, betonte Libri.