Schließung im vierten Quartal

Aus für Druckhaus Nomos

13. Mai 2020
von Börsenblatt
Das Druckhaus Nomos in Sinzheim, das zur Mediengruppe C.H. Beck gehört, wird im vierten Quartal 2020 geschlossen. Entschieden haben dies die Gesellschafter wegen der "seit langem strukturell schwierigen wirtschaftlichen Lage". Der Nomos Verlag ist davon nicht betroffen.

"Gesellschafter und Geschäftsführung bedauern diesen Schritt außerordentlich, vor allem im Hinblick auf die bewährten, langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Familien", heißt es in einer Presseinformation des Druckhauses. Betroffen sind 46 Mitarbeiter*innen von der Schließung. Das Unternehmen werde alle Möglichkeiten ausschöpfen, um diesen Schritt sozialverträglich zu gestalten.
 
Hintergrund der Schließung sei die seit langem strukturell schwierige wirtschaftliche Lage. Die Marktentwicklung im gesamten Druckgeschäft habe sich in den vergangenen Jahren stark verändert: Überkapazitäten stünden einer unzureichenden Nachfrage aus den Abnehmerbranchen auch infolge des Vordringens elektronischer Medien gegenüber. Die Preise für Druckleistungen seien in den letzten Jahren immer weiter abgesunken, während zugleich die Kosten für Papier und Energie stetig gestiegen sind.  
 
Der in Baden-Baden ansässige Nomos Verlag ist unabhängig von der Druckerei und durch diese Maßnahme in keiner Weise beeinträchtigt.  
 
Das Druckhaus Nomos mit einem Umsatz von 6 Millionen Euro produziert im klassischen Bogenoffsetdruck ebenso wie im hochwertigen Digitaldruck Bücher, Broschuren und Zeitschriften für Fach- und Publikumsverlage. Geschäftsführer ist Wolfgang Bonin.

Gegründet wurde die Druckerei 1936 von August Lutzeyer unter dessen Namen als klassische Verlagsdruckerei unter dem Dach des Verlages in Baden-Baden, so die Verlags-Website. 1963 erfolgte die Umbenennung in Nomos Verlagsgesellschaft, die bis Ende 1998 von den Gesellschaftern des Suhrkamp Verlages getragen wurde. Seit Mitte 1999 gehört die Nomos Verlagsgesellschaft zur C.H.Beck-Gruppe. Diese betreibt in Nördlingen einen weiteren Herstellungsbetrieb – die Druckerei C.H. Beck.