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Siegener Buchhandlung verwüstet

9. Februar 2009
Redaktion Börsenblatt
In der Nacht zum 1. Februar sind in der Bücherkiste in Siegen die Fensterscheiben eingeworfen und die Regale verwüstet worden. Vermutet wird ein rechtsradikaler Anschlag.
»Sämtliche Bücher wurden aus den Regalen geworfen, einige Regale aus ihren Verankerungen gerissen und umgekippt«, berichtet Buchhändler Markus Zimmermann. gegenüber dem Börsenblatt. »Noch sind wir am Überprüfen, aber rund 300 Bücher sind nicht mehr zu gebrauchen.« Den entstandenen Sachschaden schätzt er auf 6000 bis 7000 Euro. Er vermutet die Täter im rechtsradikalen Umfeld. »Unser Buchladen hat eine aus der 68er-Bewegung kommende linke Tradition, und es tummeln sich immer wieder mal Nazis im Laden, um Präsenz zu zeigen.« Am 1. Februar hatte die Autonome Antifa Siegen eine Demonstration »Gegen Geschichtsrevisionismus und deutsche Opfermythen« in Siegen durchgeführt. »In letzter Zeit ist die rechte Szene im Sauerland wieder erstarkt«, sagt Zimmermann. »Diese Zerstörung hinterlässt schon ein mulmiges Gefühl.«