„Eine Buchhandlung gibt es in diesem Haus, das eines der ältesten der Stadt ist, bereits seit 1905. Ich selbst habe hier vor 30 Jahre meine Ausbildung begonnen“, berichtet die 46jährige Inhaberin. Vor gut vier Jahren hatte Stephanus aus Trier das 160 Quadratmeter große Geschäft in 1A-Lage übernommen, mit Claudia Jacoby als Filialleiterin. „Das war eine gute Schule“, betont Jacoby, die sich bereits früher mit dem Gedanken getragen hatte, sich mit der Buchhandlung selbständig zu machen.
Nach einer nur dreitägigen Schließung konnte Jacoby, der eine weitere Buchhändlerin und zwei Aushilfen zur Seite stehen, im Oktober mit neuem Profil wiedereröffnen. „Ich habe das Ganze etwas gemütlicher gestaltet, mit einer Sitzgruppe und Pflanzen. Jetzt im Advent brennen Kerzen und es gibt Plätzchen, sodass die Kunden einfach gerne länger bleiben“, erläutert Jacoby. Auch inhaltlich möchte sie verstärkt „über den Tellerrand schauen“: Mit regionalen Autoren, einer größeren Reiseabteilung, einem breitem Angebot an Kinderbüchern und Esoterik, Lesungen und Büchertischen. An einer Laternenaktion im November, bei der Kinder ihre selbstgebastelten Kreationen im Laden ausstellen konnten, haben sich 65 Mädchen und Jungen beteiligt. „Der Buchhandel ist in Wittlich stark vertreten, aber jeder hat seinen eigenen Kundenstamm“, meint Jacoby. „Unsere Stärken sind der Service und unsere Größe.“ Gearbeitet wird mit dem Warenwirtschaftssystem Bonus, Austausch findet in der LG Buch statt.
Beim Schritt in die Selbständigkeit erhielt sie fachliche Unterstützung durch das Barsortiment, die Kreisverwaltung und ihren Steuerberater. Die finanzielle Basis bilden Eigenkapital und ein Darlehen der KfW, darüber hinaus gibt es einen Zuschuss für Existenzgründer durch die Agentur für Arbeit. „In fünf Jahren möchte ich schuldenfrei sein“, steht für Jacoby fest.
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